Tobias Hoheisel

Beschreibung

Tobias Hoheisel wurde in Frankfurt am Main geboren und studierte Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er bis zu seinem Umzug nach London lebte.

Seine Lehrer dort waren Achim Freyer (Bühnenbild) und Martin Rupprecht (Kostümbild); nach dem Studium wurde er für ein Jahr Assistent von Marco Marelli und arbeitete erstmalig als eigenständiger Kostümbildner (»The Rake’s Progress«) in Köln, um im folgenden Jahr als Kostüm- und Bühnenbildner mit »Salome« in Rio de Janeiro zu debütieren. Außerdem assistierte er Karl-Ernst Herrmann bei »Don Giovanni« und »La finta giardiniera« in Brüssel.

In dieser Berliner Zeit waren die Inszenierungen von Peter Stein, Luc Bondy und Robert Wilson an der Schaubühne, Ariane Mnouchkine’s Theatre du Soleil, die Arbeit von Giorgio Strehler, sowie Patrice Chereau’s Bayreuther »Ring« von Einfluss. Außerdem weckte das reichhaltige, hochkarätige Berliner Musikleben eine immer andauernde Passion für klassische Musik in jeder Form.

»Katja Kabanova« war die erste Arbeit in Großbritannien für das Opernfestival in Glyndebourne gefolgt von »Jenůfa« ,»Tod in Venedig«, »Die Sache Makropulos«, »Die verkaufte Braut« sowie zahlreichen Arbeiten für nahezu alle wichtigen Britischen Theater und Opernhäuser (Royal Opera House Covent Garden, English National Opera, Scottish Opera, Welsh National Opera, Royal Shakespeare Company, Royal National Theatre, Almeida, Royal Court Theatre).

»Makropulos« ist die einzige Inszenierung aus Glyndebourne, die je in den U.S.A. im Jahr 2000 an der Brooklyn Academy of Music gezeigte wurde. Anschließend wurde sie noch in Hamburg, Barcelona, Berlin und Lyon gezeigt. Hans Werner Henzes »Boulevard Solitude« für das Royal Opera House, Covent Garden in Tobias Hoheisels Ausstattung gewann den Laurence Olivier Award als Best Opera Production 2001.

Im Schauspielbereich waren die Uraufführung von Handkes »Die Stunde da wir nichts voneinander wussten« in Wien, sowie die deutsche Erstaufführung von Y. Rezas »Kunst« an der Schaubühne am Lehniner Platz wichtig. Er war der erste deutsche Designer an der Royal Shakespeare Company (»Julius Caesar«, »Richard III«) und die von ihm ausgestattete Inszenierung von Tchechows »Ivanov« mit Ralph Fiennes in der Titelrolle. Vom Londoner Almeida Theatre wurde er an das Moskauer Künstlertheater eingeladen.

Weitere Arbeiten entstanden in den letzten Jahren außerdem für: Opera National de Paris, Gran Teatro del Liceu, Palau des Arts Valencia, New York City Opera, Lyric Opera of Chicago, San Francisco Opera, Teatro alla Scala, Nationale Reisopera, Deutsche Oper Berlin, Oper Frankfurt und der Oper Köln.

Außer den genannten Inszenierungen für das Glyndebourne Festival gab es Arbeiten für die Festivals in Drottningholm, Wien, Graz, Innsbruck, München, Gimmerglass und Santa Fe. Beim Edinburgh International Festival 2008 entwarf er die Ausstattung und inszenierte, zusammen mit der Schauspielerin Imogen Kogge Smetanas »Zwei Witwen«, eine Partnerschaft, die seit 2002 immer wieder zu gemeinsamen Projekten geführt hat.

Diese Inszenierung wurde mit dem Kirtikerpreis des »Herald« ausgezeichnet.