Die Kurzfilmtage feiern 25 Jahre MuVi-Preis

  1. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 26. April – 1. Mai 2023

 

Ein Vierteljahrhundert deutsche Musikvideogeschichte:

Die Kurzfilmtage feiern 25 Jahre MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo

 

Der MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo wird 25 Jahre alt; 25 Jahre, in denen das Musikvideo sich immer wieder neu definiert und neue Abspielflächen gefunden hat. Die Kurzfilmtage feiern das Jubiläum mit einer Retrospektive aller ersten Preise seit 1999 und fragen in einer Podiumsdiskussion nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Formats. Dazu kommt die Verleihung des 25. MuVi-Preises, für den zwölf Clips nominiert sind. Am Samstag, den 29. April, wird im Anschluss an die Preisverleihung in der Festival Bar gefeiert. Vorab gibt es ein umfangreiches Clip-Angebot im Netz: Ab dem 1. April stellen die Kurzfilmtage die Preisträgerclips seit 1999 im Channel auf www.kurzfilmtage.de nacheinander ins Netz. Gleichzeitig gehen alle zwölf aktuell nominierten Clips am 1. April auf www.muvipreis.de zur Abstimmung über den diesjährigen Publikumspreis online.

 

25 Jahre MuVi-Preis

Bei seiner Einführung 1999 war der MuVi-Preis der erste Filmfestivalpreis für Musikvideos überhaupt. MTV und VIVA sendeten noch „Musikfernsehen“, und es wurde kontrovers diskutiert, ob ein angesehenes Filmfestival sich überhaupt einem solch „kommerziellen“ Format widmen sollte. „Die Kurzfilmtage zeigen die Clips in einem neuen Kontext, der ihre künstlerische Qualität wahrnehmen lässt und dem unmittelbaren Werbe- und Verwertungsinteresse entzogen ist. So werden die Clips aus ihrem vertrauten Zusammenhang des Musikfernsehens gerissen und in den unerwarteten Zusammenhang der unterschiedlichen Genres, Formate und künstlerischen Absichten gestellt, die sich auf einem Festival darstellen.“ Das schrieb Festivalleiter Lars Henrik Gass zur Einführung des weltweit ersten Festivalpreises für Musikvideos 1999, und das Musikvideo hat seine künstlerische Qualität inzwischen längst bewiesen.

 

MTV und VIVA sind als Musikfernsehen Geschichte, das Musikvideo hat sich neue Abspielflächen im Internet gesucht. Seine ästhetische Entwicklung lässt sich vom allerersten Gewinner, den auf- und zuklappenden Garagentoren von Oliver Husain und Michel Klöfkorn für Star Escalator (Sensorama), bis zu Julia Crescitellis Split-Screen-Clip Flourish für Lotic (2022) verfolgen. Auf der Liste finden sich Musikvideos für Rocko Schamoni, Chilly Gonzalez, Die Goldenen Zitronen, Mouse on Mars oder Kreidler; Regisseur*innen wie Christoph Girardet, Heinz Emigholz, Klaus Lemke, Svenja Rossa oder Deborah Schamoni haben den MuVi-Preis nach Hause getragen. Die Vielfalt des Genres spiegelt sich in den künstlerischen Ansätzen, von Animationen aller Art über Found Footage-Arbeiten bis hin zu Kurz-Spielfilmen.

 

Ab dem 1. April stellen die Kurzfilmtage jeden Tag einen preisgekrönten Clip auf www.kurzfilmtage.de online, begleitet von Beiträgen der Preisträger*innen – eine Reise durch die deutsche Musikvideogeschichte seit 1999, die außerdem bei den Kurzfilmtagen am 30. April auf der Kinoleinwand zu sehen ist.

 

„25 Jahre MuVi-Preis: Zur Rettung der Popkultur“, unter diesem Titel sprechen am Samstag, den 29. April Videomacher*innen, Labels und Journalist*innen über Vergangenheit und Zukunft des Musikvideos.

Mit: Timo Schierhorn (Videomacher), Uwe (Videomacher/Musiker), Thomas Venker (Kulturjournalist) und anderen. Moderiert von Liz Remter (Kulturjournalistin)

Gehostet von ByteFM

 

Der 25. MuVi-Preis

Zwölf Clips wurden für den 25. MuVi-Preis nominiert. Darunter sind Arbeiten von Regisseur*innen wie Christine Gensheimer, Oliver Pietsch und Markus Wambsganss, von Schorsch Kamerun oder Helena Wittmann. Sie alle können auf Preise im Wert von insgesamt 3.500 Euro hoffen. Eine international besetzte Jury verleiht den ersten und zweiten Preis, das Publikum wählt online den Favoriten für den Publikumspreis. Dafür stehen ab dem 1. April alle nominierten Clips frei zugänglich auf www.muvipreis.de online.

 

Die nominierten Clips:

 

Almost Puppet (Puppet Ginger), Maxim Franks, 2022

Anima Overdrive (Anima Overdrive), Stefan Panhans/Andrea Winkler, 2022

Auch im Bentley wird geweint (Deichkind & Clueso), Timo Schierhorn/Uwe, 2023

Das eigensinnige Kind (Raison), Schorsch Kamerun, 2022

Gravity (Laima Adelaide), Duc-Thi Bui, 2022

In the Dark (Frank Bretschneider & Giorgio Li Calzi), Markus Wambsganss, 2022

La Vita (Beverly Glenn-Copeland), Oliver Pietsch, 2023

Lamentierendes Schwein (Frau Kraushaar), Helena Wittmann, 2022

Maschinenbauergemetzel (Paul Sies), Julian Paul, 2022

Der Stoff aus dem Legenden sind (Bobby Fletcher & Koljah), Kay Otto, 2022

Timetravellers (The Bomb), Christine Gensheimer, 2023

Was du gesehen haben wirst (Katja Sophie Ditzler), Katia Sophia Ditzler, 2022

 

Ab 1. April auf www.muvipreis.de online zur Abstimmung.

 

Die Jury:

Lori Felker (Filmemacherin, Chicago)

Tolouse Low Trax (Musiker, Paris)

Thomas Venker (Kulturjournalist, Köln)

 

Die MuVi-Partner 2023:

3sat

Byte.FM

Kultur.West

netpoint media

strobo.ruhr

 

 

Die MuVi-Retro:

Start: 1. April auf https://www.kurzfilmtage.de/de/muvi-retro/ mit Star Escalator. Täglich geht in chronologischer Reihenfolge ein neuer Preisträger online. Jahreszahlen beziehen sich auf das Festivaljahr.

 

Star Escalator (Sensorama), Oliver Husain/Michel Klöfkorn, 1999

Prowler (Bohren & Der Club of Gore), Mark Sikora, 2000, ex-aequo

Der Mond (Rocko Schamoni), Svenja Rossa, 2000, ex-aequo

Why (Donna Regina), Graw/Böckler, 2001

Take Me to Broadway (Gonzales), Nina Rhode, 2002

It Never Was You (Thomas Brinkmann), Sandeep Mehta, 2003, ex-aequo

Perpendicular/Vector (Anti-Pop Consortium), Markus Wambsganss, 2003, ex-aequo

Let’s Push Things Forward (The Streets), Martin Sulzer/Andi Triendl/Julia Weiger, 2004

The Zoo (Funkstörung), Zeitguised, 2005

It’s All Blooming Now Mt. Heart Attack (Liars), Markus Wambsganss, 2006, ex-aequo

Black Lead (Death in Vegas), Corine Stübi, 2006, ex-aequo

Domin, libra nos (The Space Lady), Oliver Pietsch, 2007

Ich bin der Stricherjunge (Stereo Total), Simone Gilges, 2008

Pasajeros peregrinos pilotos (Porter Ricks), Thomas Köner, 2009

Lightning Strikes (Felix Kubin), Sönke Held, 2010

One Minute Soundsculpture (Ryoji Ikeda), Daniel Franke, 2011

uni acronym (alva noto ft. Anne-James Chaton), Carsten Nicolai, 2012

Therapeutikon (The Schwarzenbach), Heike Aumüller, 2013, ex-aequo

Palimpsest (Smog), Zeljko Vidovic, 2013, ex-aequo

Moth Race (Kreidler), Heinz Emigholz, 2013, ex-aequo

Der Investor (Die Goldenen Zitronen), Ted Gaier/Katharina Duve/Timo Schierhorn, 2014

Lost and Found (Mouse on Mars & Eric D. Clark), Klaus Lemke, 2015

All Day (Drunken Masters ft. Tropkillaz), Andreas Hofstetter, 2016

Second Chance Man (Tindersticks), Christoph Girardet, 2017

Limerence (Yves Tumor), Oliver Pietsch, 2018

Trying to Forget you (Aérea Negrot), Simon(e) Jaikiriuma Paetau/ Aérea Negrot, 2019

Eurydike (Kreidler), Andreas Reihse, Zaza Rusadze, 2020

Junge Milliardäre (UWE), UWE, 2021

Flourish (Lotic), Julia Crescitelli, 2022

 

Oberhausen, 31. März 2023

 

Pressekontakt: Sabine Niewalda, T +49 (0)208 825-3073, niewalda@kurzfilmtage.de