Öffnungszeiten: Donnerstags, 15-19 Uhr.

Sunjin Chang, eine in Südkorea geborene und in Deutschland lebende Künstlerin, hat mit ihrem Werk eine Brücke zwischen asiatischer und europäischer Kunsttradition geschlagen. Ihre Arbeiten, die sowohl traditionelle als auch moderne Elemente vereinen, entwickelten sich seit ihrem Studium in Seoul und Frankfurt stetig weiter. Besonders die 2022 entstandenen Papierarbeiten, die sie als „seelische Bilder“ bezeichnet, markieren eine Rückkehr zu ihren frühen abstrakten Werken. Diese klein- bis mittelgroßen Formate, die auf dunkler Pappe gefertigt sind, zeichnen sich durchleuchtende Farben und abstrakt-organische Formen aus, die wie aus einer Traumwelt wirken. Die Farbflächen überlagern sich und erzeugen Szenen, die an Berge, Blumen oder Vögel erinnern. Doch wo man Figuren erahnt, erscheinen sie mehr als Aura oder Erinnerung, weniger als konkrete Substanz. Changs Werk bewegt sich in einem Raum zwischen Diesseits und Jenseits, und es geht um Beziehungen – dargestellt in Formen, Farben und Linien. Die dunklen Hintergründe verstärken dabei die emotionale Wirkung der Farben, die expressiv und frei von traditionellen Konventionen eingesetzt werden. Diese späten Arbeiten zeigen eine reife Künstlerin, die ihr Schaffen stets weiterentwickelt und dabei versucht, die Welten ihrer alten und neuen Heimat zu einem eigenen Raum zu vereinen. Die Reflexion auf ihr Leben und Werk findet ihren Ausdruck in einer Synthese von westlicher und östlicher Kunst, in der Farbflächen, Linien und Formen zu einem intuitiven Verständnis führen. So sagt Chang selbst über ihr Werk: „Das Leben ist ein bisschen lustig, Künstler sind traurig… Man braucht Fantasie!“

Die Ausstellung bietet eine faszinierende Mischung aus alten und neuen Werken von Sunjin Chang. Veranstaltet vom Alten Mülheimer Kunstverein, wird unter anderem ein beeindruckendes, 10 Meter langes Werk aus ihrem früheren Schaffenszyklus zu sehen sein. Dieses monumentale Stück, das Changs außergewöhnliche Fähigkeit zeigt, Landschaften und Räume auf eine surreal-realistische Weise darzustellen, bildet den Mittelpunkt der Ausstellung.

Gleichzeitig werden auch ihre neueren, kleineren Arbeiten gezeigt, die Chang als „seelische Bilder“ bezeichnet. Diese Werke, die auf dunkler Pappe entstehen und durch leuchtende, abstrakte Formen und intensive Farben bestechen, zeigen eine tiefere, poetische Auseinandersetzung mit dem Transzendentalen und reflektieren ihre künstlerische Weiterentwicklung.

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