Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe Mai 2018

Gewesen: Forum neuer Musik beim DLF

Angekündigt: Achtbrücken-Festival in Köln – Nacht der Neuen Musik in Düsseldorf – Bochumer Tage für Neue Musik – Klangzeit-Festival in Münster – Inselfestival in Hombroich u.v.a.m.

 

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[Forum neuer Musik beim DLF]

 

Den dicht gedrängten Festivalreigen, der im Frühling über NRW hereinbricht, eröffnet traditionsgemäß das Forum neuer Musik des Deutschlandfunks in Köln, das in diesem Jahr vom 12. bis 15.4. stattfand. Sein künstlerischer Leiter Frank Kämpfer legt Wert darauf, dass es sich dabei nicht um eins der üblichen Uraufführungsfestivals à la Witten handelt, schon der Begriff 'Musikfestival' ist ihm suspekt. Stattdessen versteht er das Forum als Hör-Denk-Musik-Werkstatt, bei der dem politisch-kulturellen Diskurs ebenso viel Gewicht zukommt wie den künstlerischen Beiträgen. In diesem Jahr standen die 'Echoes of '68' im Fokus des Interesses und wie die öffentlichen Debatten zeigen, scheint auch mit 50-jährigem Abstand eine differenzierte Würdigung der sog. Studentenbewegung nicht leicht zu sein. Je nach Perspektive wird ihr entweder völlige Wirkungslosigkeit oder die komplette links-grün-rote Verseuchung der Gesellschaft unterstellt. In Zeiten, in denen Zukunftsvisionen nurmehr als Dystopien denkbar sind und Alternativlosigkeit und Apathie das Feld beherrschen – ab und zu aufgeschreckt von hoch aufschießenden dafür aber um so wirkungsloseren Empörungsstichflammen – müssen uns jene entschlossen vorwärts stürmenden, im Vollbesitz der Wahrheit befindlichen Gipfelstürmer befremdlich erscheinen. Revolutionen werden heute vom IS oder von Alexander Dobrindt ausgerufen, der Rest verschanzt sich im Virtuellen und um nicht an der eigenen Untätigkeit zu verzweifeln, bleibt uns nichts anderes übrig, als das revolutionäre Pathos der '68er als naiven Blindflug zu brandmarken. Dass man damals an den entscheidenden Umwälzungen vorbeigaloppierte, ist auch die These von Martin Burckhardt. Diese ereigneten sich seiner Meinung nach eher im Bereich der Technologie (Frühformen des Internets) und der Wirtschaft (Aufhebung der Goldbindung). Peter-Erwin Jansen wiederum zeigt auf, dass der längst zu den Akten gelegte Herbert Marcuse die zunehmende technologische Dominanz und ihre Folgen schon in den 60er Jahren kommen sah – eine interessante Erkenntnis, die uns heute allerdings auch nicht weiter hilft. Während der diskursive Sektor des Forums in guter, alter '68er Tradition von Männern dominiert wurde, vergab Kämpfer einige wichtige Kompositionsaufträge ganz bewusst an Frauen. Diese sind zwar zweifelsfrei die besseren Menschen, aber leider nicht automatisch die besseren Künstler/innen und ausgerechnet die beiden aktuellsten Beiträge, die sich explizit auf die '68er bezogen, konnten mich nicht überzeugen. Julia Mihály lieferte eine One-Woman-Show, die sich auf recht oberflächliche Weise an '68er Klischees entlanghangelte. Der Reichstag liegt am mit Plastikpalmen und Aufblastieren bestückten Strand, der sich bekanntlich unter dem Pflaster befindet, eine aufgehende Tomatensonne erinnert an jenen legendären Tomatenwurf auf einem SDS-Delegiertenkongress, der als Initialzündung der Frauenbewegung gehandelt wird, und ausgelatschte Turnschuhe, die es bis ins Außenministerium geschafft haben, symbolisieren den Marsch durch die Institutionen, der im Grand Hotel Establishment stecken geblieben ist – die '68er als nicht weiter ernstzunehmende Stichwortgeber für eine poppig-trashige Selbstinszenierung.

Nicola Lutz bezieht sich mit ihrem Projekt FOCO_2018 auf Che Guevaras Fokustheorie, die die Möglichkeit einer Revolution basierend allein auf dem Kampfgeist einiger Vorreiter ohne entsprechende gesellschaftliche Voraussetzungen propagiert. Im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks blieb die Revolution allerdings aus. Die vollmundig angekündigte Einbeziehung des Publikums, die es aus seiner 'konsumierenden Haltung' befreien soll, entpuppt sich mal wieder als simple Rundumberieselung, der man sich in bequemen Sesseln umso passiver ergeben kann. Von Videos und Musikern umzingelt wähnt man sich mal in einem VHS-Kurs über den archaischen Volksstamm der Pirahã oder die gesundheitlichen Risiken von Maissirup, mal in einer säuselnden Werbeschleife, die die Revolution für den Heizungskeller und das Büro verheißt. Zur Unkenntlichkeit zerhäckselte Politparolen treffen auf harmlose musikalische Störfeuer und selbst wenn sich die Musik kakophonisch verdichtet, entsteht keine wirkliche Spannung. Auch der Gag am Rande, bei dem unsere allzeit bereite Computerfreundin Alexa, nachdem sie anfangs brav Wein geordert hat, eigenmächtig abdriftet, wirkt ziemlich bemüht.

Musikalisch ergiebiger war das Konzert mit dem ensemble 20/21, das bereits seit 10 Jahren mit dem Forum zusammenarbeitet. Ein Bezug zu den '68ern im allgemeinen bzw. zu Bob Dylan im besonderen, auf dessen bekannten Song das Konzertmotto The Times, Are They a-Changing? Bezug nahm, ließ sich jedoch kaum ausmachen. Stattdessen präsentierten die Studierenden der Musikhochschule unter der Leitung von David Smeyers auf souveräne Weise neue Musik, die in vertrauter Manier Klangsinnlichkeit und experimentelle Spielweisen zelebriert. Leider war es in dem mit Uraufführungen gespickten, dicht getakteten Programm ohne Punkt und Komma (Zwischenapplaus verboten!) manchmal kaum möglich, die Stücke den beteiligten Komponisten zuzuordnen. Am stärksten blieb Farzia Fallahs neues Werk Im selben Augenblick im Gedächtnis, in dem sie ein Bläsertrio und einen durch Kontrabass und Harfe ergänzten Perkussionsapparat behutsam einander annähert.

Als Kind der 60er Jahre gilt auch die Fluxusbewegung, der es um Spontaneität, Humor, Spiel und Spaß, soziales Miteinander und die Einbindung des Alltags ging. Als heutige Antwort darauf präsentierte das Ensemble ascolta zwei neuere Stücke von Elena Mendoza und Lea Letzel. Mendozas Fragmentos de teatro imaginario beginnen mit filigranen Klangexpositionen aus dem Fundus der Neuen Musik, in die sich langsam Irritationsmomente einschleichen; Luftpumpen und Kaffeemühlen kommen zum Einsatz, die Musiker rangeln miteinander, betrachten sich durch Ferngläser oder vertiefen sich selbstvergessen in Zeitungslektüre – das anfangs Periphere greift immer selbstbewusster um sich und beherrscht zum Schluss das Geschehen. Lea Letzel bezieht sich in ihrem neuen Werk Lines, Instructions auf einen Ausspruch von Wolf Vostell, in dem er fast prophetisch unser digitales Zeitalter imaginiert. Nur mit seiner Vermutung, dass es „eine Welt geben wird, ohne Krieg und Schlechtigkeiten“ hat er ein bisschen daneben gelegen. Auf der Bühne ist die neue Welt in Form von Notebooks präsent, die die Partituren ersetzen. Im sonst dunklen Saal fungieren sie zudem als Lichtquellen, die eine geheimnisvolle Stimmung erzeugen. Was den Musikern als Vorlage für ihre weitgehend improvisatorischen Klangerzeugungen dient (laut Programmheft Filme und Texte), bleibt dem Publikum allerdings verborgen, wie allzu oft im wirklichen Leben tritt diffus Atmosphärisches an die Stelle von fundiertem Erkennen.

Mein Favorit des Abends war Hans-Joachim Hespos' Werk PSI, das ebenfalls mit theatralen Momenten arbeitet. Hespos feiert in diesem Jahr seinen achtzigsten Geburtstag und obwohl er sich zur Hochzeit der Studentenbewegung längst auf der anderen Seite befand, nämlich als beamteter Pädagoge am Pult einer Volksschule, wirkt er immer irgendwie revoluzzermäßig. Trotz einer bemerkenswerten Liste von Auszeichnungen hat er zur institutionalisierten Neue Musik-Szene stets einen Sicherheitsabstand gewahrt und musikalisch, sprachlich und auch sonst Extreme nicht gescheut. Bei PSI gerät der Zuhörer scheinbar mitten in die Umbaupause, „4 minuten unplausibles kommen-und-gehen der musiker“, das in diesem Fall jedoch auskomponiert ist, und auch als es schließlich loszugehen scheint, bleibt alles im Fluss. Standpunkte sind offenbar dazu da, verändert zu werden, und so bewegen sich die Musiker, inklusive Klavier und Schlagzeug (auf Rollen!), während des Stücks behutsam durch den Raum. Das geschieht mit einer Beiläufigkeit und unaufgeregten Beharrlichkeit, die fasziniert, wobei die Instrumentalisten stets auf die Musik konzentriert bleiben. Diese Priorität des Musikalischen bei Hespos wird beim Gerede vom 'enfant terrible' der Neuen Musik oft an den Rand gedrängt. Beim Forum konnte man sie eindrücklich in einem Konzert in der Kunststation Sankt Peter erleben, das ausschließlich seinen Solowerken für Orgel (Dominik Susteck) und Cimbalom (Enikö Ginzery) gewidmet war. Die Orgel nutzt er in ihrer ganzen Bandbreite, auch als Schlaginstrument, in Sns erklingt dumpfes Rumoren, karges Rumpeln und sturzbachartiges Getöse, aber auch zaghaftes Raunen und Säuseln, aus dem sich behutsam Töne herausschälen. Luftschattengelichte beginnt mit dem Schlussakkord aus Bachs Toccata und Fuge in d-Moll, der aus dem Kontext gerissen brachial den Raum erobert, aber schon bald von filigranem Tröpfeln und Vibrieren zersetzt wird. Die Körperlichkeit der Klänge, das Spiel mit Kontrasten und die Akribie, mit der noch der schlichteste Ton ausgeleuchtet wird, bestimmen auch die Werke für Cimbalom und selbst wenn, wie in der Uraufführung Batak, Fliegenklatschen, Gummi- und Tischtennisbälle zum Einsatz kommen, hat man nie den Eindruck, bloßer Effekthascherei zu erliegen.

Abschließend noch ein kleiner Fluxusschlenk: Ein Stück von Emmett Williams heißt Counting Songs und impliziert verschiedene Weisen, das Publikum zu zählen. Auch Frank Kämpfer hat die Häupter seiner Zuhörer genau erfasst und ist auf knapp 1000 gekommen. Mal sehen, ob sich das im nächsten Jahr noch toppen lässt, das nächste Forum neuer Musik widmet sich vom 2. bis 4.4.2019 dem Themenfeld 'Integration'.

 

[Termine im Mai]

 

Köln

 

Köln steht noch bis zum 11.5. im Zeichen des Achtbrücken-Festivals. Einen Höhepunkt bildet wie üblich der sogenannte Freihafen, der am 1.5. einen ganzen Tag Musik bei freiem Eintritt bietet. Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr Bernd Alois Zimmermann, der vor 100 Jahren in Bliesheim bei Köln zur Welt kam. Seine Tochter Bettina Zimmermann hat eine materialreiche und eindrucksvolle Biographie zusammengestellt, die sie am 1.5. im Foyer der Philharmonie vorstellt. Die Neuinszenierung von Zimmermanns Oper Die Soldaten ist im Mai noch fünfmal zu sehen und die Karl Rahner Akademie bietet am 20.5. eine Einführung an. Ansonsten geben sich im weiteren Verlauf des Festivals renommierte Interpreten wie das Ensemble Modern (6.5.), das ensemble recherche (2.5.) und natürlich die Musikfabrik (1., 3. und 11.5.) die Klinke in die Hand. Der WDR lädt am 5.5. zu einem Musik-der-Zeit-Konzert in die Philharmonie, die Reihe Chamber-Remix gastiert am 10.5. im Museum Schnütgen und das Ensemble Garage erforscht am 3.5. im Studio 672 Pop on Top. In der Kunststation Sankt Peter werden neben dem ensemble recherche am 2.5., MAM, die Manufaktur für aktuelle Arbeit, am 4.5. und die Neuen Vocalsolisten und das Calefax Reed Quartet am 9.5. erwartet. Die Musikhochschule wirkt am Freihafen mit, präsentiert eine Zimmermann-Choreographie am 5.5. in der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente und ein Schultanzprojekt am 8.5. Achtbrücken hat noch weitaus mehr zu bieten, aber auch nach dem 11.5. dreht sich die Neue-Musik-Welt weiter:
In der Philharmonie erklingt am 13.5. En noir et or von Edith Canat de Chizy, am 15.5. Zimmermanns Lob der Torheit und am 30.5. spielt Kit Armstrong Musik von Ligeti. Die Musikfabrik lädt am 14.5. zum Montagskonzert, in der Kunststation Sankt Peter finden am 19. und 26.5. Lunchkonzerte statt und ON Neue Musik Köln präsentiert am 30.5. ebendort das Ever Present Orchestra und Alvin Lucier, der mit seiner berühmten Performance I am sitting in a room zu erleben ist.

In der Musikhochschule ist vom 8. bis 13.5. das Minguet-Quartett zu Gast und die Literatur-Oper Köln widmet sich vom 10. bis 13.5. Heinrich von Kleist. In der Alten Feuerwache führt das Projekt Counterpole am 8. und 9.5. das E-Mex Ensemble und das Ensemble X zusammen und die reiheM präsentiert dort am 23., 25. und 26.5. Jean-Claude Eloy. E-Mex ist auch bei den Kölner Maikonzerten vertreten, die vom 13. bis 19.5. in der Fronleichnamskirche der Ursulinen stattfinden. Das Musikwissenschaftliche Institut der Uni Köln stellt am 4.5. akusmatische Musik von Lionel Marchetti vor, die Kunsthochschule für Medien hat im Rahmen der Reihe Soundings am 17.5. Nigel Helyer aka Dr. Sonique zu Gast, im Dom erklingt am 25.5. Feldmanns Neither sowie ein neues Werk von Lisa Streich und die Sopranistin Irene Kurka präsentiert am 27.5. ein Soloprogramm im Kunstraum Dorissa.

Improvisierte Musik kann man fast täglich im Loft hören (z.B. den Saxophonisten Frank Gratkowski vom 25. bis 27.5.) sowie im Stadtgarten (z.B. Ingrid Laubrock am 9.5. und eine Konzertnacht mit Patrick Higgins u.a. am 11.5.). Weitere Termine wie üblich bei kgnm.

 

Ruhrgebiet

 

Der Bochumer Kulturraum Melanchthonkirche veranstaltet vom 6. bis 27.5. die Bochumer Tage für Neue Musik. Auf dem Programm stehen u.a. ein Konzert mit dem Ensemble Horizonte am 10.5., An Hour for Piano von Tom Johnson am 18.5. und Musik von Galina Ustwolskaja am 27.5.

 

Die Reihe Kopfnoten des Dortmunder Orchesterzentrums widmet sich am 7.5. dem Orchester im 21. Jahrhundert und am 17.5. erklingen Werke von Witold Lutoslawski, Kim Helweg und Béla Bartók.

 

Im Duisburger Earport ist am 4.5. das Schlosstheater Moers mit der musikalisch-szenischen Lesung Bilder Deiner großen Liebe mit Texten von Wolfgang Herrndorf und Musik von Gerhard Stäbler zu Gast und im Lehmbruck Museum wird am 17.5. der Stummfilmklassiker Germinal gezeigt. Für die musikalische Untermalung sorgen Martin Blume, Eckard Koltermann und Gunda Gottschalk.

 

Das Künstlerportät Jörg Widmann der Philharmonie Essen findet am 1.5. seinen Abschluss mit der Aufführung seines Liederzyklus Das heiße Herz durch die Bamberger Symphoniker und den Bariton Christian Gerhaher. Beim Zusammentreffen von Alfred Brendel (Lesung) und Pierre-Laurent Aimard am 27.5. im Folkwang Museum im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr kommen Werke von Ligeti und Kurtág zu Gehör und Tamara Stefanovich spielt am 29.5. am gleichen Ort Musik von Stockhausen und Messiaen. Die nächste ExMachina Werkstatt der Folkwang Hochschule findet am 24.5. statt und die Jazz Offensive Essen kündigt eine Lichtburg Session am 3.5., Soundtrips NRW mit Paul Lovens am 16.5. im Goethebunker und ein Konzert mit dem Andromeda Mega Express Orchestra am 30.5. in der Zeche Carl an.

 

Düsseldorf

 

Die Robert-Schumann-Hochschule veranstaltet am 18.5. eine lange Nacht der Neuen Musik. Als Gastbeiträge werden das Ensemble Mobile Beats unter der Leitung von Pablo Druker sowie Studierende aus dem Studiengang Neue Musik an der Partnerhochschule in Krakau zu hören sein.

 

Sonstwo

 

Soundtrips NRW schickt den Schlagzeuger Paul Lovens vom 4. bis 18.5. nach Duisburg, Münster, Aachen, Bochum, Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Essen und Witten.

 

Die Aachener Gesellschaft für zeitgenössische Musik lädt am 1.5. zu einer Exkursion zum Freihafen des Achtbrücken-Festivals Köln, am 12.5. erklingt aktueller Jazz, am 18.5. trifft das Neue Musik Ensemble Aachen auf die Berliner Rapperin Sookee und am 19.5. kommt Frederic Rzewskis The People United Will Never Be Defeated zur Aufführung. Der Aachener Ableger der Kölner Musikhochschule kündigt ein Neue Musik-Konzert am 11.5. und ein Konzert mit dem Ensemble B-Sight am 18.5. an.

 

Der nächste Jour fixe der Bielefelder cooperativa neue musik befasst sich am 7.5. mit modularen Synthesizern von den Anfängen bis Heute und in der Zionskirche findet am 27.5. ein Schlagzeugkonzert mit Musik von Bach und Cage statt.

 

Beim nächsten Bonner Wortklangraum am 2.5. interpretiert der Pianist Stepan Simonian Musik von Michael Denhoff und am 6.5. spielt das Ensemble Tra i tempi im Theater im Ballsaal Werke von Fausto Romitelli, Giacinto Scelsi und Michael Veltman. Ende Mai wird der aktuelle Stadtklangkünstler Akio Suzuki seine Installation oto-date bonn revitalisieren, die im Rahmen des Festivals bonnhoeren 2014 entstanden ist. Am 26.5. findet ein Eröffnungsrundgang an.

 

Die Detmolder Musikhochschule kündigt den Besuch des niederländischen Ensembles ArtEZ Academy of Music am 14.5., Konzerte der Schlagzeugklasse am 21., 28. und 29.5. und eine Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 30.5. an.

 

Gefördert vom Fonds Neues Musiktheater hat am 5.5. im Theater Hagen die Oper Everest von Joby Talbot Premiere.

 

Das Krefelder TAM setzt sein Kagelprogramm im Mai mit einem Kagel-Salon fort.

 

Das Moers Festival findet vom 18. bis 21.5. zum zweiten Mal unter der künstlerischen Leitung von Tim Isfort statt. Peter Brötzmann ist in mehreren Konstellationen zu erleben, die gebürtige Münsteranerin Josephine Bode fungiert als Improviserin in Residence und ein besonderer Fokus ist – 'fernab von politischen Spannungen' – auf Nordkorea gerichtet.

 

Im Rahmen der Mönchengladbacher Kulturnacht Nachtaktiv am 26.5. sind in der Christuskirche bis Mitternacht halbstündig grenzüberschreitende Performances zu erleben. Aber auch andere Locations könnten interessant werden!

 

Vom 24.5. bis 10.6. veranstaltet die Gesellschaft für Neue Musik Münster das diesjährige Klangzeit-Festival. Das reichhaltige Programm umfasst u.a. ein Konzert mit dem jungen Essener Ensemble S201 am 26.5., drei neue Raum-Kompositionen von Sannicandro, Ching und Shih am 28.5. und vier Konzerte mit Experimentalelektronik am 30.5. Im Vorfeld veranstaltet die Musikhochschule vom 13. bis 16.5. eine Klangzeit-Werkstatt.

 

Vom 17. bis 21.5. findet bereits zum 17. Mal das Inselfestival in Hombroich bei Neuss statt. Im ungewöhnlichen Ambiente der Museumsinsel und der angrenzenden Raketenstation kann man u.a. alte Bekannte wie das ensemble recherche, das Trio Accanto, das Minguet Quartett und das Trio Catch erleben oder an einer Klangwanderung mit dem Fukio Saxophonquartett teilnehmen.

 

In Ostwestfalen-Lippe bahnt vom 10.5. bis 5.8. ein Literatur- und Musikfest Wege durch das Land. Mit dabei sind u.a. das Minguet Quartett mit Peter Ruzickas Fragment am 21.5. und das Trio Catch mit Isabel Mundrys Sounds-Archaeologies am 26.5.

 

Die Schlagzeugklasse der Kölner Musikhochschule verabschiedet am 28.5. in Wuppertal ihren Professor Christian Roderburg. Im ort erwartet uns cine:ort am 3.5., ein Gastspiel der Literatur-Biennale am 10.5., die Soundtrips NRW mit Paul Lovens am 15.5. und das norwegische Ericson / Nästesjö / Berre Trio am 25.5. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei Jazzage.

 

Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW