Chronik literarischer Wanderungen
Die größte Migrantengruppe in Nordrhein-Westfalen stammt aus der Türkei. Die Rede über Integrationsprobleme der MigrantInnen bezieht sich oftmals nur auf die türkischstämmige Bevölkerung. Deren große Bedeutung in NRW lässt sich am Beispiel der Stadt Duisburg verdeutlichen: Duisburg hat etwa 500.000 Einwohner, zwölf Prozent stammen aus der Türkei, bei der jungen Generation sind es rund dreißig Prozent. Türkisch ist in einigen Stadtteilen die Mehrheitssprache. Im öffentlichen Leben der Stadt, wie etwa in der Straßenbahn, im Kaufhaus, auf Straßen ...
Die größte Migrantengruppe in Nordrhein-Westfalen stammt aus der Türkei. Die Rede über Integrationsprobleme der MigrantInnen bezieht sich oftmals nur auf die türkischstämmige Bevölkerung. Deren große Bedeutung in NRW lässt sich am Beispiel der Stadt Duisburg verdeutlichen: Duisburg hat etwa 500.000 Einwohner, zwölf Prozent stammen aus der Türkei, bei der jungen Generation sind es rund dreißig Prozent. Türkisch ist in einigen Stadtteilen die Mehrheitssprache. Im öffentlichen Leben der Stadt, wie etwa in der Straßenbahn, im Kaufhaus, auf Straßen und Plätzen oder in der Gastronomie, ist sie vielfach gegenwärtig. Häufig löst die Präsenz oder gar Dominanz einer unverständlichen Sprache in der „eigenen” Stadt bei der alteingesessenen, deutschstämmigen Bevölkerung ein Gefühl von Fremdheit und auch Bedrohung aus. Um solchen Erfahrungen und Ängsten zu begegnen, ist es wichtig, Deutschen einen Zugang zur türkischen Kultur zu ermöglichen. Wenn die türkische Kultur die Chance hat, sich mittels der deutschen Sprache selbst darzustellen, so ist dies die beste Grundlage für den Dialog und die Integration in die plurale Kultur Deutschlands. Wichtige Mittler sind hierbei öffentliche Kulturinstitute und Träger der kulturellen Bildung. Oft fehlen ihnen allerdings Medien und Material, die einen authentischen und verständlich angelegten Zugang zur türkischen Kultur und ihren Künsten ermöglichen. Diese Lücke will das Projekt „Literaturen aus Deutschlands Nischen” von Dialog e.V. Duisburg schließen.
Das von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt setzt zwei Schwerpunkte: die Erarbeitung einer Wanderausstellung und die Einrichtung eines Internetarchivs. Die Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert: Sie präsentiert erstens die türkischdeutsche Literatur, die im Zusammenhang mit der Einwanderung nach Deutschland entstanden ist und zweitens Literatur türkischer Autoren, die ins Deutsche übersetzt wurde.
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47053 Duisburg