Fünf Paukenschläge und es ist Weihnachten. Von den großen vokalinstrumentalen Werken Johann Sebastian Bachs ist das erstmals zum Jahreswechsel 1734/35 aufgeführte Weihnachtsoratorium das mit Abstand populärste. Durch die unerschöpflich reiche und klare Ton- und Harmoniesprache des tiefgläubigen Thomaskantors, seine feinsinnige Zusammenführung aus über-lieferten Melodien, wiederverwendetem weltlichen Kantatenmaterial, Neukomposition und festlichen bis innigen Chorälen, ist bis heute die Weihnachtsgeschichte auch Anders- und Nicht-Gläubigen vertraut.
Durch die Geburt eines Kindes, geboren von einer einfachen Frau, gerät die Welt in Bewegung. Ob man daran glaubt oder nicht, ob man es versteht oder bezweifelt, ob man es anficht oder es einen anficht – niemanden lässt dieses Ereignis kalt. Was, wenn das, was im Stall von Bethlehem vor über zweitau-send Jahren geschah, heute passieren würde? Ein Kind, dessen Geburt Erlösung verspricht, kommt mitten in der Stadt, gleich nebenan zur Welt. In Johann Sebastian Bachs Werk kommen durch seine klare, innige wie sinnliche Musik unterschiedlichste Stimmen zu Wort, die unmittelbar auf ein Ereignis reagieren, das damals wie heute ‚Neuanfang‘ erzählte und erzählt.
Regisseurin Elisabeth Stöppler, Bühnenbildnerin Annika Haller und Kostümbildnerin Su Siegmund widmen sich in Moment- und Nahaufnahmen ganz unterschiedlichen Menschen einer weltlichen Stadtgesellschaft und er-zählen von ihrer Sehnsucht nach kollektiver Verbindlichkeit und Nähe, von Einsamkeit und Scheitern, von Hoffnung. Mit vierzehn Solist*innen und dem Chor der Deutschen Oper am Rhein werden alle sechs Teile des Weihnachtsoratoriums in einer musiktheatralen Fassung erklingen.
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Heinrich-Heine-Allee 16 a
40213 Düsseldorf
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Mitwirkende
Axel Kober Musikalische Leitung
Elisabeth Stöppler Inszenierung
Annika Haller Bühne
Su Sigmund Kostüme
Gerhard Michalski Chorleitung
Volker Weinhart Licht
Carmen Kovacs, Anna Melcher Dramaturgie
Hannah Dübgen Sprechtexte von
Anke Krabbe Mutter
Luke Stoker Vater
Ekaterina Aleksandrova Tochter
Cornel Frey Sohn
Susan Maclean Alleinstehende
Athanasia Zöhrer Barkeeperin
Andrés Sulbarán Arbeiter
Torben Jürgens Atheist
Johannes Preißinger Dandy
Morenike Fadayomi Geschäftsfrau
Jake Muffett Musikstudent/Klarinette
Terry Wey Der Andere
Sarah Ferede Eine Frau (Maria)
Florian Simson Ein Mann (Joseph)
Chor der Deutschen Oper am Rhein Chor
Düsseldorfer Symphoniker Orchester