Festival Temps d'Images noch bis 20. Januar

Technik macht unseren Alltag und unsere Körper zunehmend messbar und kontrollierbar, aber welche sinnlichen Erlebnismöglichkeiten eröffnet sie uns zugleich? Diese und andere Fragen stellen sich Künstler*innen vom 12. bis 20.01. in Performances, Lecture Demonstrations und interaktiven Installationen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Festivals, das Factory Artist Choy Ka Fai als Ko-Kurator mitgestaltete, liegt auf interaktiven Arbeiten.

Daniel Luka & Xenorama

„Resonance“ Uraufführung

Fr 19.01. 20:00 + Sa 20.01. 20:00

Der Fuß des Tänzers hebt sich, fällt zu Boden. Das kurze Klacken der Sohlen setzt sich fort in Wellen aus Licht, als wäre ein Stein ins Wasser gefallen. Der für seine grenzgängerischen Stepptanz-Choreografien bekannte Daniel Luka garantiert den Schritten und ihrem Klang ein weitaus längeres Nachleben als das Klacken der Sohlen: Zusammen mit dem Kollektiv Xenorama entsteht eine Licht- und Soundkomposition, die den Bewegungen und Sounds der drei Tänzer*innen in Echtzeit immer neue Schichten von Klang, Licht und Video hinzufügt.
„Resonance“ ist nicht die erste abendfüllende Produktion von Daniel Luka und seinen Mitstreiter*innen Ana Gudiño Aguilar und Nikolai Kemeny. Jedoch eröffnen sich durch die musikalische Live-Komposition durch Roman Babik und DJ Tim Georg Heinze sowie das Licht des Xenorama-Teams eine überraschende Dimensionen der Zusammenarbeit. Daniel Luka über seine Arbeit: „Als Tap Dancer drücke ich meine Persönlichkeit durch meinen Tanz aus und jede Bewegung wähle ich, um einen bestimmten Klang zu erzeugen. Mich auszudrücken heißt also, mich in den Dienst des Sounds zu stellen und ihn aus meinem Inneren nach Außen zu tragen.“

Dauer: 60 Min.
danielluka.de

 

„The Expanded Body“

Abschlusspräsentation des DigitalDance Lab

Sa 20.01. 17:00 – 19:00

Eine Woche lang arbeiten ausgewählten Tänzer*innen, Choreograf*innen, anwendungsorientierte Entwickler*innen und Medienkünstler*innen im tanzhaus nrw und im Innovation Hub, einer Forschungsstelle der Hochschule Düsseldorf, zum Thema „The Expanded Body“. Sie experimentieren mit neuesten Technologien wie Motion Capturing, 360°-Video, Augmented/Virtual/Mixed Reality oder körpernaher Biosensorik. Internationale Expert*innen des Festivals TEMPS D’IMAGES sorgen für künstlerischen Input im Labor, das u.a. durch Factory Artist Choy Ka Fai moderiert wird. Erste Ergebnisse dieser einwöchigen interdisziplinären Begegnung werden hier zugänglich gemacht.

Teilnehmende: Agustina Andreoletti, Takao Baba, Marion Dieterle, Matthias Erdmann, Stephanie Felber, Florentina Holzinger, Yana Novotorova, Wiebke Rompel, Esther Siddiquie, Lea Torcelli, Charlotte Triebus. Moderation: Choy Ka Fai und Alessandra Leone

Zwei Orte: tanzhaus nrw, Kleiner Saal + Innovation Hub, Ackerstraße 11, Düsseldorf // Eintritt frei

Choy Ka Fais Lecture Demonstration und das Digital Dance Lab findet statt im Rahmen von MOCCA – Motion Capturing Creative Area, ein Projekt der Hochschule Düsseldorf, Fachbereich Medien, LAVAlabs, Velamed GmbH und tanzhaus nrw, gefördert durch EFRE.

 

Choy Ka Fai

„How does a ghost choreograph?“

Sa 20.01. 19:00

Mit „How does a ghost choreograph?“ widmet sich Factory Artist Choy Ka Fai, der zuletzt in seiner „Dance Clinic“ mit viel Humor die Übel des zeitgenössischen Tanzes bearbeitete, dem Erbe des Butoh: Seitdem der Tanzstil im Nachkriegs-Japan entstand und in den 1980ern von Japan aus die Welt eroberte, sind unzählige neue Formen entstanden. Für Choy Ka Fai steckt darin vor allem rebellisches Potenzial, das sich gegen die Übermacht der westlichen Tanzkultur stellt und nach einer choreografischen Sprache für den asiatischen Körper sucht. Hypothesen zum Nachleben des Butoh-Begründers Tatsumi Hijikata stehen nun im Zentrum seiner Arbeit, insbesondere der expressive Stil des „ankoku buto“, dem Tanz der Finsternis. Choy Ka Fai geht in gewohnt lakonischer Art Spekulationen über die technischen Möglichkeiten nach, mit dem Geist des Butoh-Altmeisters zu tanzen.

Dauer: 30 Min. / in englischer Sprache

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