Ausstellungseröffnung Christos Koutsouras

Am 7. Dezember eröffnet der griechisch-deutsche Künstler Christos Koutsouras nach 15 Jahren seine neueste Ausstellung „Reminiszenz“ in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, in einem Hinterhof der Kölner Südstadt.
Koutsouras‘ elf Werke widmen sich einem aktuellen Thema: Die Würdigung des Menschen. Anlass für die Ausstellung gaben ca. 24.000 Geflüchtete, die ihre Zelte - im wahrsten Sinne des Wortes - auf der Insel Samos an einem Hang zwischen Olivenbäumen neben einem Hochsicherheitstrakt der griechischen Armee aufschlugen. Sie waren gezwungen sich aus den einfachsten Mitteln eine eigene Heimstätte zu bauen, die eher an Slums oder Favelas als an ein Camp erinnern.
Die Menschen wurden in ein Hochsicherheitslager verlegt und mussten ihre Habe erneut zurücklassen. Übrig sind nur noch einzelne Gegenstände und die Planen der primitiven Behausungen. Außer einem Koffer, einzelner Stühle oder Schuhpaare deutet nichts mehr auf die Anwesenheit einzelner Menschen hin. Alle Gegenstände verschwimmen in einer Art fotorealistischer Manier. Es ist ein Ort der Bedeutungslosigkeit und des Vergessenwollens geworden.
In seiner Ausstellung „Reminiszenz“ erinnert der Künstler an diese Menschen, indem er seine Bilder zu einem ästhetisch-sozialen Thema erklärt. Die in den Medien oft politische oder gar moralisch diskutierte Dimension klammert der Künstler proaktiv aus. Koutsouras setzt dabei bewusst auf die Symbolkraft der Gegenstände, die er in amorphen Formen abbildet, um die Bedeutung der Würdigung des individuellen Menschen hervorzuheben. Ganz so, als wolle er aussagen: Die Gemeinsamkeit des Menschseins zeigt sich in der respektvollen Art und Weise des Umgangs miteinander.

Christos Koutsouras entwickelte gemeinsam mit Hans Mörtter, Pfarrer i.R. der evangelischen Lutherkirche, Köln, die Idee zu dieser Ausstellung, nachdem sie gemeinsam 2021 das Lager auf Samos erstmals besichtigt hatten.

Text: Dr. Christina Rosnersky

Ort: Kunsträume Michael Horbach Stiftung, Wormser Str. 23, 50677 Köln
Vernissage am 07.12.2023, 19 Uhr.
Ausstellungsdauer: 08.12.2023 - 10.01.2024
Öffnungszeiten: Mi - Fr 17-19 Uhr, Sa - So 12-15 Uhr
07.12. - 21.12.2023, 27.12. - 30.12.2023, 03.01. - 10.01.2024, und nach Vereinbarung
Finissage am 10.01.2024, 19 Uhr

Kontakt: Hans Mörtter, Tel. +49 151 730 26814, Hans.Moertter@ekir.de, Pfarrer i.R.
Einführungsrede/-text: Dr. Christina Rosnersky, Contact@ideacultura.net, Kunsthistorikerin und Therapeutin für Integrative Psychotherapie, Berlin