büro komplex - die kunst der artothek im politischen raum

Als idealen Raum für ein Kunstwerk stellt man sich im Allgemeinen einen Raum der Konzentration vor, einen neutralen Raum, in dessen Mittelpunkt die Kunst steht. Das Büro einer Verwaltung ist hingegen ein Raum, in dem Kunst lediglich eine Nebenrolle spielt, womöglich sogar Ablenkung oder nur Requisite ist. Ein Raum, der zudem von Zwängen geprägt ist, von Regeln, die andere aufgestellt haben oder die hier verfasst wurden. Das Büro ist aber auch ein Raum, in dem Politik gemacht wird, ein Raum, in dem unser Leben gestaltet wird. Treffen beide Bereiche, Kunst und Büro, aufeinander, kann das zu einer spannenden Herausforderung werden.

Mit der Ausstellung büro komplex – Die Kunst der Artothek im politischen Raum stellt sich das Kunsthaus NRW Kornelimünster dieser Aufgabe und untersucht das Verhältnis von Kunst, Politik und Büro in einer umfassenden Ausstellung zum 70-jährigen Jubiläum der Fördersammlung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Kunstwerke der Sammlung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, die 1948 gegründet wurde, um nach dem Ende des NS-Regimes junge und entrechtete Kunstschaffende zu unterstützen, werden nicht nur im Kunsthaus in Kornelimünster gezeigt. Seit der Gründung wurde eine Sammlung von annähernd 4 000 Kunstwerken zusammengetragen, die 100 Jahre moderne Kunst im Rheinland und Westfalen umfasst. Neben Sammlungspräsentationen im Kunsthaus ist etwa ein Drittel der Kunstwerke in Büros, Konferenzsälen und Foyers der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen zu sehen.

Aus der Beschäftigung mit ebenjenen anderen Ausstellungsorten der Sammlung entstand die Überblicksausstellung büro komplex – Die Kunst der Artothek im politischen Raum, die den Blick auf die Umgebung der Kunst lenkt, auf den räumlichen Kontext ihres Wirkungsortes und den Kontext der Zeit, in der sie entstanden ist. Mit über 160 Werken vermittelt die Ausstellung einen Überblick zum Kunstschaffen in Nordrhein-Westfalen im politischen Wandel einer Welt, mit der wir alle zu tun haben: dem »Büro-Komplex«.

Künstler:
Anatol, Heike Kati Barath, Carl Barth, Lothar Baumgarten, Bernd und Hilla Becher, Boris Becker, Joseph Beuys, Peter August Böckstiegel, Heinz Breloh, Julius Bretz, Lars Breuer, Peter Brüning, Theo Champion, Ludwig Chateau, Max Clarenbach, Danica Dakic, Tobias Danke, Gustav Deppe, Heide Dobberkau, Felix Droese, Bogomir Ecker, Joseph Fassbender, Henning Fehr und Philipp Rühr, Albrecht Fuchs, Johannes Geccelli, Claus Goedicke, Bruno Goller, Tim Gorinski, Dirk Gottfriedt, Friedrich Gräsel, Thomas Grochowiak, Marga Groove, Dieter Haack, Karl Hartung, Erich Heckel, Fabian Heitzhausen, Ernst Hermanns, Werner Heuser, Heinz Hindorf, Gerhard Hoehme, Thomas Huber, Jörg Immendorff, Hans Paul Isenrath, Robert Ittermann, Hans Kaiser, Ida Kerkovius, Martin Kippenberger, Konrad Klapheck, Jan Kolata, Rainer Komers, Norbert Kricke, Dieter Krieg, Ferdinand Kriwet, Karl-Heinz Krüll, Kurt Lehmann, Thomas Locher, Adolf Luther, Heinz Mack, Gerhard Marcks, Wasa Marjanov, Ewald Mataré, Klaus Mettig, Ernst Mollenhauer, Heinrich Nauen, Ernst Wilhelm Nay, Karel Niestrath, Simone Nieweg, Marcel Odenbach, Christian Odzuck, Claus Otto Paeffgen, Clemens Pasch, A. R. Penck, Otto Piene, Michael Pohl, Sigmar Polke, Chris Reinecke, Josefine Reisch, Albert Renger-Patzsch, Claus Richter, Gerhard Richter, Emy Roeder, Christian Rohlfs, Ulrike Rosenbach, Thomas Ruff, Beatrix Sassen, Christoph Schlingensief, Karl Ludwig Schmaltz, Karl Schmidt-Rottluff, Walter Schmieg, Emil Schumacher, Thomas Schütte, Heinrich Siepmann, Katharina Sieverding, Juergen Staack, Klaus Staeck, Monika Stricker, Helmut Sundhaußen, Zoltán Székessy, Hann Trier, Günther Uecker, Timm Ulrichs, Michael van Ofen, Cornelius Völker, Klaus vom Bruch, Kurt Wolf von Borries, Wolf Vostell, Hans-Albert Walter, Hans Werdehausen, Christoph Westermeier, Ludwig Wilding, Gerhard Wind, Fritz Winter, Alex Wissel sowie künstlerischen Interventionen von Axel Braun, Louisa Clement, Eli Cortiñas, Boaz Kaizman und Julia Charlotte Richter

Eröffnung:
27.10.2018 um 16:00 Uhr, es spricht Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Laufzeit:
27.10.2018 – 28.04.2019

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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