Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe November 2021

Gewesen: 70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR - Il canto s’attrista, perché von Salvatore Sciarrino – L’amour de loin von Kaija Saariaho in Köln

Angekündigt: Robert Ashley in Düsseldorf und Köln -

 

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[70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR]

 

Am 8.10.1951 fand in Köln das erste Konzert der WDR-Reihe 'Musik der Zeit' statt. Am Dirigentenpult im Sendesaal des gerade erst auf den Kriegstrümmern erbauten und von diesen noch umgebenen Funkhauses stand kein Geringerer als Igor Strawinsky. Er war 61 Jahre jung und es war sein erstes Gastdirigat auf europäischem Boden nach 1945. Den Rundfunkanstalten kam in der Nachkriegszeit auch eine erzieherische und propagandistische Aufgabe zu. Sie sollten zu neuen Ufern aufbrechen und ein Zeichen setzen gegen den Totalitarismus des Nationalsozialismus aber ebenso gegen den neuen Feind im Osten, der künstlerisch ganz andere Wege ging (die blinden Flecken, die dabei auf beiden Seiten kultiviert wurden, werden sehr anschaulich in der aktuellen Ausstellung des Kölner Museum Ludwig Der geteilte Picasso aufbereitet). Strawinskys Auftritt, bei dem er eigene Werke vorzugsweise aus den 1920er Jahren zu Gehör brachte, war daher Aufbruch und Abschluss zugleich, denn in den Startlöchern stand mit Stockhausen, Nono und Boulez bereits eine jüngere Generation.

Der politischen Mission wurde die Neue Musik nicht gerecht, die Breitenwirkung blieb aus. Zum Glück, möchte man sagen, denn dadurch entging sie einer Instrumentalisierung und konnte in ihrem oft als Elfenbeiturm geschmähten Refugium frei schalten und walten. Inzwischen sind 70 Jahre vergangen; die Neue Musik ist immer noch nicht systemrelevant, hat aber einen neuen Gegenspieler: die Coronaschutzverordnung, die Harry Vogts Jubiläumsprogramm im Vorfeld ganz schön durcheinanderwirbelte. Davon war am 2.10.2021 jedoch fast nichts zu spüren. Im Gegenteil, aus der Not eine Tugend machend schickte man das Publikum in kleinen Gruppen auf einen Parcours durch die Stadt, wo an sechs Orten musikalische Leckerbissen serviert wurden. Aus dem Lichthof des Domforums ließen die Sänger und Sängerinnen der Schola Heidelberg wie aus himmlischen Sphären Scelsis Tre canti sacri erklingen. Im wahrsten Sinne handfester ging es im Senftöpfchen Theater zu, wo sich drei Protagonisten nach Mauricio Kagels Spielanleitung ein Match lieferten. Das Schlagquartett Köln brachte mit Matthias Kauls Stuff from above das neu gestaltete Baptisterium, in dem ein Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert von den frühesten Spuren des Christentums zeugt, zum Schwingen. In der Artothek zelebrierte Vanessa Porter neben eigenen Improvisationen ein Körperperkussionsstück von Vinko Globokar und in der Galerie Karsten Greve inszenierte Carola Bauckholt in Doppelbelichtung einen Dialog zwischen der Violinistin Karin Hellqvist und Vogelstimmen, die über Transducer auf das Resonanzholz von der Decke hängender Geigen übertragen wurden. Zu einem Wechselspiel der besonderen Art kam es in der neuen Konzertkasse der Philharmonie, ein sich optisch zur Stadt öffnender Glaskasten. Das vorbei flanierende Partyvolk nahm denn auch regen Anteil am Geschehen, vor allem als nach Werken von Peter Ablinger und B.A. Zimmermann zu Cages Music for Two ein Tänzer des Pina Bausch Tanztheaters die Bühne betrat. Als Konzertpublikum kam man sich vor wie in einer eigenen, in sich geschlossenen Welt, wie in einem hermetisch abgeschirmten Glashaus. Steine flogen natürlich von keiner Seite, zumindest in diesem Bereich ist unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten toleranter geworden – es lässt sich allerdings auch als Zeichen mangelnder Systemrelevanz werten.

Das eigentliche Festkonzert konnte zum Glück im großen Sendesaal stattfinden, wobei die Klassiker Boulez (Initiale) und Xenakis (Syrmos) auf Uraufführungen von Klaus Ospald und Justé Janulyté trafen, interpretiert von WDR Rundfunkchor und Sinfonieorchester unter der Leitung von Enno Poppe. Während Ospald in Se da contra las piedras la libertad.... einen lebhaften Austausch zwischen Soloklavier und Bläserapparat in Gang setzt, zelebriert Janulyté in recordare für Chor und Orchester langsam sich bewegende, changierende, auf- und abschwellende Klangflächen. Im Foyer des Funkhauses bespielte Manos Tsangaris mit einer szenischen Installation den guten alten Paternoster, der noch immer unverdrossen im Einsatz ist. Dabei nimmt er Bezug auf eine Szene aus Heinrich Bölls Doktor Murkes gesammeltes Schweigen, einer Erzählung, die sich kritisch mit der Rolle des Rundfunks in der Nachkriegszeit und der mangelnden Abgrenzung gegenüber ehemaligen NS-Tätern und -Sympathisanten auseinandersetzt. Auf seine typisch lakonische und humorvolle Art lässt Tsangaris vieldeutige Sprach- und Schriftschnipsel, Klänge und Gesten an uns vorüber gleiten, die jeder für sich einsammeln und ergänzt durch individuelle Assoziationen zu einem eigenen Ganzen verbinden kann.

Ein besonderes Pfund, mit dem die Neue Musik beim WDR wuchern konnte, war lange Zeit das Studio für elektronische Musik, das als weltweit erstes seiner Art gilt. In den letzten Jahrzehnten hat es sich jedoch eher zu einem wunden Punkt entwickelt, denn das gute Stück wurde 2001 abgebaut und eingelagert und auch die Option, es im Haus Mödrath wieder aufleben zu lassen,wurde nicht umgesetzt. Obwohl natürlich nicht so gemeint, könnte die Arbeitsweise des Ensembles Phønix16 fast als Reaktion auf diese prekäre Situation gelesen werden: Ergänzt durch Klangobjekte, Verstärkung und Effektgeräte wird versucht, „vokale 'unplugged' Aufführungspartituren der ursprünglich elektronischen und instrumentalen Werke zu erstellen“ und so „dem bearbeiteten Werk eine eigene neue vokale Klanggestalt zu verleihen“. Bereits Stockhausen hat mit der Verbindung von vokalen und elektronischen Elementen experimentiert und so bietet sich seine Mikrophonie II für Chor, Synthesizer, vier Ringmodulatoren und Tonband besonders an. In der Interpretation durch Phønix16 entsteht daraus ein vielschichtiges schnatterndes, flirrendes, knarzendes Stimmen- und Klanggewirr. Aktuell arbeitet das Ensemble an der 'Rehumanisierung' von Ligetis Artikulation, das zum Auftakt des Abschlusskonzerts in der Philharmonie zu hören war. In ganz andere Klangwelten entführt Dariya Maminova, Trägerin des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2020. In Melchior verwendet sie eigene Songs nach Gedichten von Edward Thomas und Boris Pasternak und bettet ihren mal popartig, mal folkloristisch anmutenden fragilen Gesang in eine geheimnisvolle elektronische Klanglandschaft.

Insgesamt bescherte uns der WDR ein rundes, gelungenes Programm. Zwischendurch blieb sogar Zeit, gemeinsam auf die nächsten Jahrzehnte anzustoßen, wobei sich die überschaubare Reichweite Neuer Musik einmal mehr als Vorteil erwies: Als Veranstalter kann man ruhig ein paar Freigetränke spendieren, ohne ausufernde Rechnungen befürchten zu müssen.

 

[Il canto s’attrista, perché von Salvatore Sciarrino]

 

Salvatore Sciarrinos neues Musiktheater Il canto s’attrista, perché hat, wie der leider bald scheidende Intendant der Wuppertaler Oper Berthold Schneider treffend formulierte, eine wahre Odyssee hinter sich. Anvisierte Aufführungstermine mussten aufgrund der Coronapandemie mehrfach verschoben werden. Die Uraufführung am 4.2.21 im koproduzierenden Stadttheater Klagenfurt konnte nur vor Fachleuten stattfinden. Schließlich verhinderten Hochwasserschäden die Aufführung im Wuppertaler Opernhaus. Doch einmal in der Zielgeraden wollte man sich nicht mehr ausbremsen lassen und fand mit dem Erholungshaus in Leverkusen ein angemessenes Ausweichquartier, wo das Werk am 23.10.21 erstmals dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein trauriges Lied wird angestimmt, bei dem sich die Frage nach dem Warum – perché – eigentlich erübrigt, denn es führt uns mitten ins Herz einer altbekannten antiken Tragödie. Es ist die tausendmal erzählte Geschichte von Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg nominell als Sieger nach Hause zurückkehrt. Der vermeintlich schützende Heimathafen erweist sich jedoch als Falle, denn es gibt noch eine offene Rechnung: Seine Frau Klytämnestra ist entschlossen, den Mord an ihrer Tochter Iphigenie zu rächen. Die trojanische Königstochter Kassandra, die Agamemnon als Kriegsgefangene mit sich führt, ist die einzige, die das blutige Spiel durchschaut. Doch keiner glaubt ihr und selbst wenn, die Tragödie ist nicht aufzuhalten. So weit, so bekannt und doch hat Sciarrinos Warum seine Berechtigung. Denn er konfrontiert uns mit jenen unbeantworteten und unbeantwortbaren Fragen, mit jenen Unausweichlichkeiten und Endgültigkeiten, die keine noch so elaborierte oder gut gemeinte Antwort entschärfen kann. Obwohl er sich auf die beiden weiblichen Protagonistinnen Klytämnestra und Kassandra konzentriert, geht es ihm nicht um eine Psychologisierung. Die Figuren bleiben diffus, verschmelzen mit einer Musik, die sie wie ein Echo spiegelt, umschattet, umschlingt, und sind doch musikalisch präsent. Es dominieren huschende, tastende Klänge, manchmal nervös zittrig, nur selten von kurzen kraftvolleren Akzenten durchfurcht, das Ungeheure lauert unter der Oberfläche. Kassandras Prophezeiungen verdichten sich zu einem eindringlichen Gesang, auch optisch bricht sie aus, indem sie ihr schwarzes Gewand abstreift und sich im Weiß der Unschuld und des Todes zeigt. Doch die Vergeblichkeit ist dem Geschehen stets eingeschrieben. Zu dieser Atmosphäre des Ungreifbaren passt, dass der Chor pandemiebedingt nicht auf der Bühne sondern auf den oberen, hinteren Rängen platziert ist, dem Publikum gewissermaßen im Nacken sitzt und so den ganzen Raum flutet. Auch die Inszenierung von Nigel Lowery wird ihr gerecht. Die Bühne beherrscht ein riesiges, schwarz verhängtes Haus, das sich in wechselnder Beleuchtung und aus verschiedenen Perspektiven präsentiert. Der Blick wird zusätzlich verschleiert durch eine vorgespannte als Projektionsfläche dienende Leinwand, auf der das mörderische Geschehen in drastischen, aber fragmentierten und dadurch um so bedrohlicheren Bildern sichtbar wird, düstere Ahnung und blutige Wahrheit zugleich. Wie die Musik arbeitet der Regisseur mit einigen drastischen Markern – wie Agamemnons übergroßen blutverschmierten Händen – und vielen uneindeutigen Gesten und Szenarien. Groteske Masken, zitternde Hände, vieldeutige Symbole, lauernde Figuren. Wenn zum Schluss das Gebäude seine Hüllen fallen lässt und den Blick freigibt auf den kalten, nackten Tatort, offenbart sich keine Antwort. Da ist nichts, was wir nicht schon wussten, und nichts, was uns trösten könnte. Mag sein, dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist, geändert wird durch sie nichts. Der euphorische Schlussapplaus galt sowohl dem unerschütterlichen Durchhaltewillen des Wuppertaler Teams als auch den Mitwirkenden, allen voran Nina Koufochristou als Kassandra und Iris Marie Sojer als Klytämnestra. Und natürlich dem Wuppertaler Opernchor und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt. Am 4. und 5.12. finden Folgeaufführungen statt. Nicht verpassen!

 

[L’amour de loin von Kaija Saariaho in Köln]

 

Schon einen Tag später, am 24.10., stand mit Kaija Saariahos L'amour de loin im Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, die nächste Premiere auf dem Programm. Auch Saariaho greift in ihrer ersten Oper, die im Jahr 2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde, auf einen alten Stoff zurück. Das Libretto von Amin Maalouf kreist um den historisch verbürgten aber geheimnisumwitterten Troubadour Jaufré Rudel, der im 12. Jahrhundert lebte und einige wenige Verse und Noten hinterließ. Richtig berühmt wurde er allerdings erst zur Zeit der Romantik, als seine unglücklich endende Fernliebe zu einer Gräfin im Heiligen Land die Fantasien entzündete. In Köln begegnet uns eine weniger romantische Version. Rudel erscheint als Künstler in der Schaffenskrise, der weniger an der geliebten Person als an einem Stimulans für sein Kunstschaffen interessiert ist. Eine reale Begegnung kann da nur stören und auch Clémence, in Tripolis von einem Pilger über den fernen Verehrer in Kenntnis gesetzt, ist an einem Zusammentreffen nicht interessiert und flüchtet sich lieber in die typisch weibliche Rolle der aus der Ferne angeschmachteten hohen Frau. Angespornt vom Pilger, von dem man auch nicht recht weiß, ob man in ihm den selbstlosen Vermittler oder den raffinierten Strippenzieher sehen soll, macht sich Rudel schließlich doch auf den Weg in die Ferne, aber die Reise strapaziert sein Nervenkostüm dermaßen, dass die Dame ihn nur als sterbendes Wrack in Empfang nehmen kann. Bevor er in ihren Armen sein Leben aushaucht, versichern die beiden einander in schönsten Konjunktivarabesken, was alles möglich gewesen wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – immer mit gebührendem Sicherheitsabstand zur Realität. Insgesamt ein ziemlich verkorkstes Personal, was Johannes Erath mit seiner Inszenierung noch unterstreicht. Bis auf eine kleine Szene – ein kurzer imaginärer Totentanz nach Rudels Ableben – sind die Protagonisten nie miteinander, sondern nur mit dem jeweiligen Double befasst; letztlich jeder nur um sich selbst kreisend. Rudel wird als Schuhfetischist gezeichnet, der seinem Model gegenüber auch schon einmal grob wird, wenn es nicht so läuft wie gewünscht, unfähig zu empathischer Regung und wahrhaft menschlicher Begegnung. Clémence sieht etwas klarer, ihr ist bewusst, dass der ihr zugedachte Dienst an der Kunst in einem patriarchalen System vor allem Dienst am Künstler und damit am Mann bedeutet – ein Spiel, bei dem sie nur verlieren kann, weshalb auch sie die Distanz vorzieht. Während die Regie auf diese Weise für Ernüchterung sorgt, scheint die Musik die Sehnsüchte und Leiden der Personen ernst zu nehmen. Chor, Orchester, opulenter Schlagzeugapparat, elektronische Zuspielung – Saariaho schöpft aus dem Vollen, lässt die Figuren schmachten und schwelgen und entfaltet eine ungemein farbige, schillernde, raffinierte Musiklandschaft. Vom lyrischen Vibrieren beim Vortrag eines Minnelieds bis zu den die Seefahrt begleitenden hoch aufschäumenden Klangwogen zieht sie alle Register. In Ermangelung eines Orchestergrabens sind die Musiker im Zentrum des Geschehens vor einer spiegelnden Rückwand platziert, was ihnen zusätzlich optisches Gewicht verleiht. Flankiert werden sie in dem reduzierten aber wirkungsvollen Bühnenbild von Bernhard Hammer von einem großen mit Lichteffekten und Projektionen bespielten Kubus, der Rudels Reich und damit die Enge und Geschlossenheit seiner nur um die eigene Person und Kunst kreisenden Weltsicht spiegelt. Dem steht auf der anderen Seite ein wellenförmiges Bühnenelement gegenüber, das die größere Offenheit und Flexibilität der Frau symbolisiert. Verbunden werden die beiden Welten durch eine nur angedeutete, unterirdische Verbindung und durch den Pilger, der sich gelegentlich auf eine Schaukel im Hintergrund zurückzieht.

Eingespannt zwischen schönem Schein und desillusionierender Wirklichkeit muss jeder selbst entscheiden, ob er sich von der entlarvenden Personenführung und dem teils grotesk überhöhten Text ernüchtern oder von den opulenten Klang- und Bildwelten verführen lässt. Die Voraussetzungen für letzteres sind durch die hervorragenden Sänger (Holger Falk als Jaufré Rudel, Emily Hindrichs als Clémence und Adriana Bastidas-Gamboa als Pilger) sowie die engagierte, zugleich energische und feinsinnige Interpretation durch den Chor der Oper Köln und das Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Constantin Trinks jedenfalls gegeben.

 

[Termine im November]

 

Köln

 

In der Philharmonie kommt in einem Konzert mit Anne-Sophie Mutter am 4.11. Unsuk Chins Gran Cadenza für zwei Violinen zu Gehör und Simon Höfele & Friends haben am 22.11. Musik von Antheil, Dean, Jost und Psathas im Gepäck. In der Alten Feuerwache stehen das Ensemble Fake Music Association am 5. und 6.11., Zett Emm, das Jugendfestival für Zeitgenössische Musik und Tanz, am 6.11. und Cora Schmeiser und der Kammerchor Les Saxosythes am 28.11. auf dem Programm.

Gleich vier Konzerte präsentiert die reiheM im November: Marja Ahti und Asmus Tietchens am 3.11., das Oren Ambarchi Ensemble am 9.11., Musik von James Tenney am 18.11. sowie von Robert Ashley am 23.11. (im Rahmen eines umfangreichen Programms rundum Robert Ashley). In der Hochschule für Musik und Tanz Köln erklingen am 2.11. Echos aus Montepulciano, die Kunsthochschule für Medien hat in der Reihe 'soundings' den Schlagzeuger Christian Nink am 4.11. und die Klangkünstlerin Dodo Schielein am 18.11. zu Gast, Chamber Remix präsentiert am 7.11. Remix Integrated und am 9.11. wird Jason Kahn im Atelier Dürrenfeld erwartet. Das Posaunenensemble Bonecrusher stellt am 14.11. in Sankt Gertrud seine neue CD vor, ebenfalls am 14.11. ist die Musikfabrik mal wieder beim WDR zu Gast, das Ensemble Garage ist am 16.11. im Alten Pfandhaus mit einem choreographierten Konzert zu erleben, intime Kommunikation verspricht tritonus e.V. am 17.11. in der Kunststation Sankt Peter, wo am 24.11. das Saviet/Houston Duo auf der Bühne steht, am gleichen Tag wartet die Soirée Sonique mit Überraschungen auf und das Ensemble Horizonte kommt am 25.11. ins italienische Kulturinstitut.

ON – Neue Musik Köln bietet am 10.11. eine weitere Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper an. Fast tägliche Events sind im Loft (z.B. das Mulitple Joy[ce] Orchestra am 1.11.) und im Stadtgarten (z.B. das Ensemble Abstract am 16.11.) zu erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im Webradio und jetzt auch wieder in Live-Sessions. Weitere Termine finden sich bei kgnm und Musik in Köln und Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei Jazzstadt Köln.

 

Ruhrgebiet

 

In der Bochumer Melanchthonkirche kommen am 1.11. im Rahmen des Praetorius-Projekts von Praetorius inspirierte zeitgenössische Klavierkompositionen zur Aufführung und am 17.11. ist das Ensemble Horizonte zu Gast.

 

In der Dortmunder Petrikirche spielen Max Maxelon am Cello und Eva-Maria Houben an der Orgel am 26.11. u.a. eigene Werke.

 

In Essen wird bis zum 7.11. das NOW!-Festival fortgesetzt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos dreht. In der Zentralbibliothek erwarten uns am 11.11. ein Earport-Konzert mit Musik von Gerhard Stäbler, Kunsu Shim und Franz Schubert und am 25.11. Klangschatten von Bernd Hänschke mit dem E-Mex-Ensemble. Das ICEM, Institut für Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität, veranstaltet vom 11. bis 13.11. '50 Years of Electronic Music and Audio Visuals at Folkwang' mit Vorträgen und Konzerten. Außerdem stehen Akusmatik am 16.11., die Tape Session am 18.11. und der Jour Fixe am 26.11. auf dem Programm.

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Jüdisches Leben in Deutschland' beleuchten am 7.11. und 21.11. Kammerkonzerte in Gelsenkirchen deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten Weltkrieg bis heute und am 9.11. kommt in Oberhausen Michael Tippets Oratorium A Child of our Time zur Aufführung.

 

Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der Umlandkalender.

 

Düsseldorf

 

Vom 19.11. bis 5.12. befassen sich eine Vielzahl von Veranstaltungen in Düsseldorf und Köln mit Robert Ashley u.a. eine Ausstellung und Filmreihe in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Konzerte im FFT Düsseldorf, der Kölner Kunststation Sankt Peter und der Hochschule Düsseldorf und Lectures mit Kyle Gann in der Kunsthochschule für Medien Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Zum Abschluss des IDO-Festivals erklingt am 1.11. Zeitgenössisches in der Sankt Lambertus-Basilika und die Robert-Schumann-Hochschule lädt am 13.11. zu einer Langen Nacht der Neuen Musik. In der Tonhalle stehen am 5., 7. und 8.11. John Psathas Leviathan für Schlagzeug und Orchester, Georg Friedrich Haas' in vain am 14.11. und ein Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' mit dem Notabu-Ensemble am 24.11. auf dem Programm. Außerdem ist das Notabu-Ensemble am 28.11. im K20 mit musikalischen Interventionen im Rahmen der Georges Braque-Ausstellung zu erleben.

 

Sonstwo

 

Auf Einladung von Soundtrips NRW trifft Jérôme Noetinger vom 2. bis 10.11. an verschiedenen Orten in NRW auf wechselnde Gäste und vom 26.11. bis 7.12. folgt ihm der Gitarrist Florian Stoffner. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz.

 

Die Aachener Gesellschaft für zeitgenössische Musik befasst sich am 5.11. in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' mit Dusapins Oper Passion.

 

Die Bielefelder cooperativa neue musik veranstaltet ihren nächsten Jour fixe am 8.11. und in der Zionskirche erklingt am 7., 14. und 21.11. zeitgenössische Musik (am 21.11. mit Irene Kurka).

 

Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena in Bonn stehen die Soundtrips NRW am 2. und 27.11., der Wortklangraum am 3.11., Elliott Sharps Die größte Fuge am 13. und 14.11. und ein Konzert in der Reihe 'the dissonant series' am 26.11. auf dem Programm.

 

In der Detmolder Heilig Kreuz Kirche spielt das Ensemble Horizonte am 9.11. ein Konzert im Schatten der Schoah (am 5.11. bereits in Schwalenberg zu hören.)

 

Am 21.11. findet im BIS Kulturzentrum in Mönchengladbach das 2. Werkstattkonzert statt.

 

Die Musikhochschule Münster kündigt György Kurtágs Kafka-Fragmente am 10.11. und ein Konzert mit dem Ensemble Consord am 25.11. an und in der Blackbox erwartet uns neben den Soundtrips NRW am 7.11. und weiteren Konzerten mit improvisierter Musik am 6., 16. und 27.11. Birgit Ulher mit Matter Matters am 21.11.

 

Das Studio für Neue Musik der Universität Siegen veranstaltet ein Konzert mit dem Ensemble Consord am 11.11., einen Workshop mit der Flötistin Carin Levine am 19.11. und ein Filmprojekt in Altenberg am 24.11.

 

Beim Wuppertaler Ableger der Hochschule für Musik und Tanz Köln erwarten uns Musik von Bernd Alois Zimmermann und Hans Abrahamsen am 1.11. und Echos aus Montepulciano am 4.11. und ebenfalls am 4.11. ist Gunda Gottschalk mit ihrem Projekt Post Babel im Skulpturenpark Waldfrieden zu Gast. Im ort stehen neben den Soundtrips NRW am 6.11. die Reihen 'Jazz im ort' (4.11.), 'Neue Musik und Kammermusik' (19.11.) und 'all female' (26.11.) auf dem Programm.

 

Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW

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