Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe Oktober 2018

Gewesen: Ruhrtriennale - 10 Jahre ON - Neue Musik Köln
Angekündigt: Hör-Fest in Detmold – Schwerpunkt Vivier bei Klang Köln – NOW!-Festival in Essen u.v.a.m.

 

[Ruhrtriennale]

 

Auch wenn Migration sicher nicht die Mutter aller Krisen ist (sondern eher die Tochter), so gibt der Umgang mit ihr einen tiefen Einblick in die innere Verfassung einer Gesellschaft, ein Thema, dem sich auch die Ruhrtriennale stellte. Henzes Oper Das Floß der Medusa erscheint da besonders aktuell; das berühmte gleichnamige Gemälde von Théodore Géricault erinnert auf frappante Weise an aktuelle Bilder von untergehenden Flüchtlingsbooten im Mittelmeer. Dabei war die zugrundeliegende historische Konstellation eine gänzlich andere. Damals, 1816, waren es französische Kolonisatoren auf dem Weg nach Afrika, die aufgrund eines eklatanten Versagens ihres Kapitäns Schiffbruch erlitten, und die Menschen, die man daraufhin auf einem manövrierunfähigen Floß ihrem Schicksal überließ, waren die eigenen Leute, nur vom anderen Ende der sozialen Leiter. Auch heute geht nicht nur ein politischer sondern vor allem ein sozialer und ökonomischer Riss durch die Gesellschaft und die Konstruktion eines äußeren Feindbildes dient wie schon so oft als probates Ablenkungsmanöver. Henze, Mitglied der KPI, stand selbstverständlich auf der Seite der Entrechteten, geriet aber bei der geplatzten Uraufführung 1968 selbst in turbulente Gewässer als studentischer Protest gegen den bourgeoisen Konzertbetrieb und die kapitalistische Kulturindustrie mit massivem Polizeieinsatz beantwortet wurde und so für einen der „spektakulärsten Skandale der Musikgeschichte“ sorgte.

Von all diesen Verwerfungen bleiben die Zuschauer in der Bochumer Jahrhunderthalle allerdings verschont, denn der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó beschränkt sich in seinem „inszenierten Konzert“ auf illustrierende Bilder und stimmungsvolle Video- und Lichtregie. Die Bühne wird völlig von den Musikern und Sängern eingenommen (Bochumer Symphoniker unter der Leitung von Steven Sloane, Chorwerk Ruhr, Zürcher Sing-Akademie, Knabenchor der Chorakademie Dortmund), nur am vordersten Rand bleibt Platz für einen Streifen Sand, der wohl zunächst die verhängnisvolle Sandbank und später den Meeresgrund andeutet. Ein transparentes knöcheltiefes Wasserbecken bietet Charon, dem Sprecher (Tilo Werner), der uns anhand authentischer Aufzeichnungen von Überlebenden das Geschehen erläutert, anfangs zusätzliche Stellfläche. Später wird es hochgezogen und verwandelt durch seine Reflektionen die Bühne in eine wogende Unterwasserwelt ergänzt durch umlaufende Videoprojektionen, bei denen, damit nicht allzu viel Urlaubsstimmung aufkommt, auch ein paar Haie ihre Bahnen ziehen. Erst hör- dann sichtbar rieselt der Sand durch ein Gitter und gibt den Blick frei auf einen Berg blütenweißer menschlicher Skelette und zum krönenden Abschluss werden Porträts von mutmaßlich Geflüchteten zusammen mit dem Schriftzug WIR erst auf den Bühnenhintergrund und dann auf das Podium projiziert. Wir sitzen alle in einem Boot, soll das wohl heißen, aber das stimmt natürlich nicht, denn wir sitzen in der Jahrhunderthalle und lassen uns von Henzes packender Musik, den eindringlichen Chorpassagen und dem kunstvollen Wechselgesang zwischen dem Floßinsassen Jean Charles (Holger Falk) und dem Tod, La Mort (Marisol Montalvo), umgarnen. Das lässt sich selbstverständlich genießen, aber die ganzen Fallstricke einer Kunst, die sich der Realität zuwenden will, ohne sie nur zu ästhetisieren oder zu instrumentalisieren, liegen derweil wie abgenagte Knochen vor uns, ohne dass irgendjemand bei dieser Produktion Lust gehabt hätte, sich ernsthaft mit ihnen zu befassen.

Die Schwierigkeiten dieses Unterfangens zeigten sich auch in Elliott Sharps Operninstallation Filiseti Mekidesi, die in der Bochumer Turbinenhalle mit der Musikfabrik, Voxnova Italia und der palästinensischen Sängerin Kamilya Jubran zur Uraufführung kam. Die Wörter Filiseti und Mekidesi bedeuten Schutzraum und Migration in amharischer Sprache, die in Eritrea und Äthiopien, der mutmaßlichen Wiege der Menschheit, gesprochen wird. Sharp spannt den Bogen jedoch noch viel weiter. Er identifiziert Migration und Transformation als universelle Phänomene, die nicht nur uns Menschen sonder auch Flora und Fauna und letztlich das ganze Weltall bestimmen. Die auf zwei große Leinwände projizierten Bilder reichen dementsprechend vom Kometenschauer über Fischschwärme und wandernde Tierherden bis zu wogenden Menschenmassen. Auch die Musik scheint in ihrer energetischen Dynamik kosmische Prozesse abzubilden, sie manifestiert sich in rhythmisch prägnanten Schichtungen, die jederzeit in chaotische Eruptionen umschlagen können, ein Wechselspiel aus Formung und Auflösung, in dem nichts dauerhaften Bestand hat. Dass das Stück mich trotzdem nicht packt und zunehmend Längen entwickelt, liegt nicht zuletzt an den enormen Textmassen (Libretto Elliott Sharp, Tracie Morris und Edwin Torres), die zudem weitgehend unverständlich bleiben und sich selbst beim anschließenden Blick in das Textheft nur schwer erschließen. Die Chorpartien sind aufgrund vielschichtiger Wechselgesänge, unkonventioneller Stimmbehandlung sowie der Verteilung der Sänger im Raum noch ganz interessant, aber besonders die Solosängerin Kamilya Jubran hat die undankbare Aufgabe, längere Textpassagen geradezu 'abarbeiten' zu müssen. Sharps abstrakter Ansatz sorgt zudem für zusätzliche Distanz, auch wenn die Bilder zum Schluss konkreter werden und den Blick auf die Not der Flüchtenden eröffnen. Wenn der Untergang eines Menschen wie das Verglühen einer Sternschnuppe als Naturgesetz, als kosmischer Vorgang, erscheint, sind wir letztlich der persönlichen Verantwortung enthoben.

Abgehobenheit kann man Schorsch Kamerun nicht vorwerfen. Mit seinen Nordstadt Phantasien begibt er sich mitten ins reale Dasein, das Dortmunder Problemviertel wird zur authentischen Kulisse und seine Bewohner zu Statisten in ihrem eigenen Leben. Auch wir Ruhrtriennale- besucher spielen uns selbst, als Touristen und leibhaftige Gentrifizierungsvorboten werden wir in einen langgestreckten Glascontainer mit Zuschauertribüne verfrachtet und können so aus einer sicheren Distanz heraus das Geschehen beobachten. Zwischen Café Havanna, Supermarkt und Kiosk ist einiges im Gange. Ein Investmentfuzzi mit Hang zum Esoterischen – natürlich aus Düsseldorf – bekommt sich gar nicht mehr ein vor lauter Realness und Echtheit, Marketingcampagnen werden angestoßen, die obligatorischen Events inszeniert – Fotoshooting, Sektempfang, Tanz-, Musik und Sporteinlage. Das alles wirkt ziemlich improvisiert, nimmt immer skurrilere Züge an und nie weiß man so genau, wer hier mitspielt und wer rein zufällig ins Bild geraten ist. Den dazugehörigen Soundtrack bildet Kameruns eigenwilliger Singsang, der mal mit klaren Ansagen, mal auf metaphorischen Umwegen, mal holprig mal pointiert einen Kommentar aus dem Off liefert. Natürlich ist sich Kamerun bewusst, dass sein Projekt selbst Teil des Gentrifizierungsprozesses ist, den er karikiert und kritisiert. Doch seine Haltung, die ohne Besserwisserei und Betroffenheitsgestus ans Werk geht und notfalls Scheitern als Chance begreift. verhindert, dass das Ganze zum peinlichen Prekariats- und Migrantenwatching gerät. In einem aktuellen Spexinterview bringt er es auf den Punkt: „Der Anspruch ist aber nie komplette Wahrheit oder gemeinter Vorschlag. Dazu bin ich selbst viel zu verwirrt. Ich setze vielmehr auf Gesammeltes und hoffe, Widersprüchen näher zu kommen, allgemeinen und den eigenen. Das erzählt dann auch von Wut, aber diese ist eher melancholisch, seltener brüllend.“ Eine wohltuende Bescheidenheit in Zeiten, in denen die meisten (vor allem die Lautesten) immer sofort wissen, wo's lang geht und auf jede davon abweichende Meinung mit Empörung reagieren.

Zum Abschluss der Ruhrtriennale hatte noch einmal die Musik das Wort. Das Chorwerk Ruhr unter seinem Leiter Florian Helgath widmete sich dem Chorbuch von Mauricio Kagel, der anlässlich seines zehnten Todestages aktuell vielfach gewürdigt wird. In diesem Werk kommen gleich mehrere Facetten von Kagels Œuvre zum Ausdruck, seine Experimentierlust, sein manchmal abgründiger Humor, seine Freude am Theatralischen, aber auch sein Interesse an der Tradition. In diesem Fall ist es kein Geringerer als Johann Sebastian Bach, dem er sich zuwendet. Insgesamt 53 seiner Choräle bearbeitet er in sehr eigenwilliger Weise, indem er Bachsche Akkorde einer sogenannten 'nicht-linearen Transposition' unterzieht und dem Klavier und der Orgel überantwortet und über diesem Untergrund frei mit den Stimmen experimentiert. Bei einer Aufführung sollen jeweils 12 frei wählbare Bearbeitungen zu Gehör kommen und ggf. mit fremdem musikalischem Material kombiniert werden, so dass den Ausführenden große Freiheiten eingeräumt werden. Für die Version des Chorwerks Ruhr konfrontiert Helgath Kagel mit Bachschen Originalen, von denen insgesamt 9 – teils vokal, teils als Orgelsolo – zwischengeschaltet werden. Kagel kostet alle Facetten der Stimmbehandlung aus und die Sänger folgen ihm dabei mit hörbarer Lust. Sie singen, sprechen und säuseln, pfeifen und flüstern, wobei voluminöse, auch optisch ansprechende Megaphone zum Einsatz kommen. Die Lust am Skurrilem zeigt sich in exaltiert-wimmerndem 'Mein Gott', krächzend-bibberndem 'Es ist genug!' und eierndem Halleluja basierend auf Vortragsanweisungen wie 'hysterisch' oder 'krank', wobei dem Chorwerk Ruhr das Kunststück gelingt, nie in Klamauk abzudriften.

Der Henzeschüler Jan Müller-Wieland hält von Experimentierfreude bekanntermaßen wenig und hat sich stattdessen einer wirkungsvollen, aber stets eingängigen Musik verschrieben. Dafür bürstet er in seinem neuen Werk Maria – eine Vertreibung die biblische Heilsgeschichte gegen den Strich. Maria, verkörpert von Johanna Wokalek in einer Sprechrolle, erscheint als Kassiererin in einem Supermarkt, die sich den Zumutungen des Engels Gabriel, als Heilsbringerin der Menschheit instrumentalisiert zu werden, anfangs vehement widersetzt, sich dann aber in ihre Rolle fügt. Am Kreuz landet diesmal Josef, der neben seiner Zimmermannstätigkeit als Widerstandskämpfer gegen die Römer im Einsatz ist. Maria bleibt mit dem Kind allein zurück, lernt auf der Flucht aber immerhin schwimmen. Für die musikalische Untermalung sorgten der Balthasar-Neumann-Chor und das Cuban-European Youth Orchestra unter der Leitung von Thomas Hengelbrock. Letzteres ist ein von unserem Außenminister beschirmtes Projekt, das junge Menschen aus Kuba und Deutschland zusammenbringen und fördern will. Im zweiten Teil des Abschlusskonzerts, das unter dem Motto Aufbruch stand, steuerten sie schwungvolle kubanische Rhythmen bei – Tanzeinlage inklusive. Das Publikum ließ sich mitreißen, mir war das Ganze als Ausklang eines ambitionierten Festivals mit Höhen und Tiefen dann doch etwas zu eindimensional, aber der Blick geht nach vorn und ich bin gespannt, was Stefanie Carp und ihr Team uns in den nächsten Jahren bescheren werden.

 

[10 Jahre ON – Neue Musik Köln]

 

Bereits zehn Jahre ist es her, dass die Kulturstiftung des Bundes sich die Förderung der zeitgenössischen Musik auf die Fahne geschrieben hat. Im Rahmen des Projektes Netzwerk Neue Musik erhielten bundesweit 15 Initiativen über vier Jahre eine großzügige finanzielle Förderung, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlungsarbeit liegen sollte. Dabei hoffte man natürlich, Prozesse anzustoßen, die über den Förderzeitraum hinaus wirksam sind, eine Rechnung, die in Köln aufging. Schon die gemeinsame Bewerbung führte zu einer Bündelung der Kräfte und einer spürbaren Belebung der Szene, doch dabei ist es nicht geblieben. ON – Neue Musik Köln, personifiziert durch zwei feste Mitarbeiter (aktuell Daniel Mennicken sowie der scheidende Manuel Schwiertz), hat sich zu einem unverzichtbaren Dienstleistungsbüro für Musiker und Musikerinnen entwickelt, das Kontakte stiftet, Festivals initiiert, Räume vermittelt, Termine koordiniert und auch schon mal mit Mikrostipendien unter die Arme greift. Dies hat auch das Kulturamt der Stadt Köln überzeugt, das nach dem Auslaufen der Bundesmittel die fortlaufende finanzielle Förderung übernommen und damit für Planungssicherheit gesorgt hat. Auch wenn noch viele Wünsche offen sind, die Neue Musik in Köln hat mit ON eine gemeinsame Stimme, mit der sie sich bemerkbar machen und für die Zukunft planen kann. Das drückt sich auch im Motto des zweitägigen Festivals aus, mit dem das 10-jährige Jubiläum in der Alten Feuerwache und der Kunststation Sankt Peter gefeiert wurde: MAKESOMENEUES. Den Auftakt machte ein Konzertspektakel, das gleichzeitig dem Gedenken an den 10. Todestag von Mauricio Kagel gewidmet war. Sein Musiktheater Varieté wurde als offenes Arrangement inszeniert, in das auch das Publikum einbezogen war. Rund um die Musiker des Ensemble Garage entwickelten sich kleine Szenen, jemand wagt ein paar Tanzschritte, dirigiert ins Leere, wechselt den Platz oder bekommt einen Lachanfall, wobei nie ganz klar ist was bewusst in Szene gesetzt oder zufällige Randerscheinung ist. Fazit: Während die Musik den Ton angibt, darf es nebenher ruhig etwas chaotisch zugehen. Auch das Abschlusskonzert mit dem Forseti Saxophonquartett war einem Jubilar gewidmet: Dimitri Terzakis, der 2018 seinen 80. Geburtstag begeht. Dazwischen vermittelten Konzerte mit dem Trio Catch sowie mit Soli für Kontrabass (Florentin Ginot), Orgel (Dominik Susteck), Klavier (Malgorzata Walentynowicz) und Schlagzeug (Rie Watanabe) einen Einblick in die aktuelle Kölner Szene.

Bei der Gelegenheit stellt sich die Frage, was eigentlich aus den anderen beiden NRW-Initiativen geworden ist, die Teil des Netzwerks Neue Musik waren? Das Netzwerk Improvisierte Musik Moers, das unter dem Namen nimm! firmierte, ist irgendwie im altehrwürdigen Moers Festival aufgegangen, während die Essener Aktivitäten in das seit 2011 jährlich stattfindenden NOW!-Festival mündeten.

 

[Termine im Oktober]

 

Köln

 

In der Philharmonie stehen Werke von Birtwistle am 4.10., Holliger und Benjamin am 6.10., Abrahamsen am 28,10., eine Schumannbearbeitung von Gervasoni am 28., 29. und 30.10. sowie die Philmusik am 14.10. auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter finden Orgel-Mixturen am 3. und 4.10., Lunch-Konzerte am 13., 22. und 27.10, die Verleihung des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums an Jonah Haven am 10.10., ein Konzert mit dem Kommas Ensemble am 12.10., ein kgnm-Konzert mit Kammerelektronik am 13.10., ein Geburtstagskonzert u.a. für Juan Allende-Blin und Kunsu Shim mit dem Crush Ensemble am 17.10. und ein Konzert mit neuer Musik für E-Gitarre am 24.10. statt. In der Alten Feuerwache erwarten uns das Jugendfestival für Zeitgenössische Musik Zett Emm_20_18 mit dem Studio Musikfabrik am 6.10., ein Konzert mit dem Ensemble handwerk am 7.10., elektronische Musik mit Lucretia Dalt am 14.10. und vom 19. bis 21.10. ein Festival von Klang Köln e. V. mit dem E-Mex-Ensemble und den Kölner Vokalsolisten, das sich vor allem Claude Vivier widmet. Die Musikfabrik ist im Oktober gleich zweimal beim WDR zu Gast, am 3.10. und am 27.10. Beim Chamber Remix am 7.10. trifft das Theo Jörgensmann Werkschau Quartett auf Bendik Baksaas, der Stadtgarten präsentiert Das B. am 8.10. und Asa-Chang & Junray und Rie Watanabe in der reiheM am 9.10., Jens Düppe bittet im Rahmen der von ihm kuratierten Reihe Kommunikation 9 am 9.10. zum Blind Date in den Salon de Jazz und am Offenbachplatz findet am 13.10. eine Film-Konzertperformance mit Smogalarm statt. Jens Düppe ist am 24.10. auch in der Aula der Uni Köln zu Gast, der Kammerchor der Uni begeht ebendort am 17.10. sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Werk von Jaakko Mäntyjärvi und in der Hochschule für Musik und Tanz erinnert das ensemble 20/21 am 31.10. an Mauricio Kagel. Im Loft stehen u.a. das Trio Houtkamp/Beresford/Blume am 7.10., das Multiple Joy(ce) Orchestra am 18.10. und Klangstrom Australien – Europa mit Johannes S. Sistermanns am 27.10. auf dem Programm.

Weitere Veranstaltungshinweise finden sich bei kgnm – zum Beispiel die Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse am 21.10. – und Jazztermine bei Jazzstadt Köln.

 

Ruhrgebiet

 

Vom 10. bis 14.10. stellt das Festival Blaues Rauschen im Ruhrgebiet Sound-Konzepte zwischen Electronica, Klangkunst, Postdigitalia, Field Recordings, Performance und Maschinen-Folk vor.

 

Im Kunstmuseum Bochum ist am 6.10. im Rahmen der Reihe Klangbilder das Trio Houtkamp/Beresford/Blume zu Gast. Im Fokus der Bochumer Symphoniker steht vom 22. bis 28.10. das Thema Fremde/Heimat. Neben Jazz und Chanson geht es dabei u.a. um unerhörte Frauen, den Nachhall des Gulag und verfemte Musik der Gegenwart mit der Musikfabrik.

 

Am 19. und 20.10. interpretiert das Gewandhausorchester Leipzig im Konzerthaus Dortmund Werke von Andris Dzenitis bzw. Rolf Martinsson, die Bamberger Symphoniker haben am 30.10. Hans Abrahamsens Let me tell you für Sopran und Orchester im Gepäck und der Trompeter Simon Höfele spielt am 31.10. u.a. Liget, Hosokawa und Pintscher. Am 31.10. startet das Parzelle Festival im Depot mit einer elektroakustischen Klang-Schatten-Performance.

 

Im Rahmen der Muziek Biennale Niederrhein findet am 6.10. in der Duisburger Liebfrauenkirche ein Performancekonzert mit Gerhard Stäbler und Kunsu Shim statt (am 5.10. bereits im Odapark in Venray). In ihrem 2. Philharmonischen Konzert spielen die Duisburger Philharmoniker am 17. und 18.10. Werke von Bernd Alois Zimmermann und beim 2. Kammerkonzert am 28.10. erklingt Retrospect für Violine und Klavier von Mikhel Kerem. Im Lokal Harmonie steht am 2.10. Philippe Micol auf der Bühne und am 26.10. ist dort Soundtrips NRW mit der Experimentalsängerin Sofia Jernberg zu Gast.

 

Das Ensemble Crush feiert am 11.10. in der Essener Zentralbibliothek die Jubilare Kunsu Shim (60), Juan Allende-Blin (90), Gwyn Pritchard (70), Alwynne Pritchard (50) und Hans-Joachim Hespos (80). In der Philharmonie spielt das Quatuor Diotima am 14.10. Miroslav Srnkas Future Family und am 20.10. erklingt Fazil Says Night für zwei Klaviere. Am 24.10. startet das NOW!-Festival, das unter dem sehr allgemein gefassten Motto 'form per form' ungewöhnliche Klangsprachen und Aufführungsformen erkundet. Da darf anlässlich seines 10. Todesjahres Mauricio Kagel mit seinem Concert-Spektakel Varieté und seinem Zwei-Mann-Orchester nicht fehlen, aber auch weitere bekannte Namen wie Beat Furrer, Johannes Kalitzke, Carola Bauckholt, Ondrey Adámek u.v.a. sind vertreten. Auf der Seite der Interpreten finden sich mit der Musikfabrik, dem Ensemble Modern, dem ChorWerk Ruhr und dem Ictus Ensemble ebenfalls hochkarätige Namen und die Folkwang Hochschule steuert neben Kagel und Hespos am 26.10. auch eine Tattoo-Performance bei. Am 18.10. gibt es dort außerdem wieder die Tapesession.

 

Die Kammerkonzertreihe im Gelsenkirchener Kunstraum 'Die Flora' widmet sich am 7.10. Henzes El Cimarrón.

 

Düsseldorf

 

In der Tonhalle spielen die Düsseldorfer Symphoniker am 5., 7. und 8.10. Photoptosis von Bernd Alois Zimmermann und am 12.10. wird die Reihe 'Na hör'n Sie mal!' des Notabu-Ensembles fortgesetzt. Am 13.10. findet in der Neanderkirche das ToyPiano-Festival statt und in der Robert-Schumann-Hochschule präsentiert die freie Theatergruppe 'Die Chemiker' am 14.10. Macbeth mit einer Bühnenmusik von Johannes Karst.

 

Sonstwo

 

Soundtrips NRW schickt die Experimentalsängerin Sofia Jernberg vom 26.10. bis 4.11. auf eine Tournee durch NRW mit Stationen in Duisburg, Bonn, Köln, Düsseldorf, Hagen, Bochum und Münster.

 

Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen befasst sich in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 5.10. mit Peter Eötvös und gedenkt am 28.10. in einem Konzert mit dem Neue Musik Ensemble Aachen der Musik und Schicksale jüdischer Komponisten unter dem Nazi-Terror.

 

Am 1.10. findet der nächste Jour fixe der Bielefelder cooperativaneuemusik statt und am 14.10. ist das Detmolder Ensemble Earquake in der Uni Bielefeld mit einem Konzert aus Anlass des 10. Todestages von Mauricio Kagel zu Gast. In der Zionskirche erklingt am 14.10. Musik von Hans Josef Winkler und am 21.10. zeitgenössische Orgelmusik.

 

Beim nächsten Bonner Wortklangraum am 3.10. sind Markus Stockhausen und Dinesh Mishra zu Gast und am 27.10. lädt die Pianistin Yin Chiang im Musikstudio Paqué zu einer west-östlichen Klangreise.

 

Vom 3. bis 7.10. findet in Detmold das 9. Hörfest der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe unter dem Motto 'Ferne.Nähe' statt. Mit dabei sind unter anderem das Ensemble Earquake, das Ensemble Horizonte und das Art Ensemble NRW. Die Hochschule für Musik widmet sich vom 10. bis 12.10. Mauricio Kagel anlässlich seines 10. Todestages mit Vorträgen und Konzerten. Dabei wird das hochschuleigene Ensemble Earquake von Mitgliedern der Musikfabrik gecoacht. Außerdem stehen auf dem Programm der Hochschule Musik von Gubaidulina am 21.10., neue Gesänge aus Europa am 28.10. und die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 31.10.

 

In Bernd Alois Zimmermanns Geburtsort Erftstadt-Bliesheim findet am 13.10. eine Ortsführung auf den Spuren des Komponisten statt.

 

Das Krefelder TAM, Theater am Marienplatz, zeigt im Oktober jeweils freitags um 22 Uhr visible Music.

 

Im Rahmen der Leverkusener Kulturnacht sind am 5.10. Raumklänge im Museum Morsbroich zu erleben.

 

Am 5.10. findet im Mönchengladbacher Rathaus das 3. Werkstattkonzert mit Uraufführungen von Erik Janson, Johannes K. Hildebrandt und Norbert Laufer statt.

 

In der Musikhochschule Münster werden am 5.10. Drei Lieder nach Gedichten von Nikolaus Lenau von Markus Höring aus der Taufe gehoben und am 27.10. ist das Ensemble Consord zu Gast. In der Blackbox findet am 4.10. der Impro-Treff statt und am 5.10. stehen Matthias Muche und Michael Kolberg auf der Bühne.

 

Das Studio für Neue Musik veranstaltet am 11.10. im Musiksaal der Uni Siegen ein Konzert zur Eröffnung einer Ausstellung über die Musikmäzenin Emmy Rubensohn.

 

Im Wuppertaler ort erwarten uns ein Konzert mit dem Julie Sassoon Quartet am 2.10. und die Reihe cine:ort am 11.10.

 

Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW