stadt.land.text NRW 2022 – Literaturfestival

Zehn Autor:innen präsentieren ihre Arbeiten beim Literaturfestival „slt_parcours“

Lesungen, Spaziergänge, Performances, Workshops und Biergarten-Talks am 21. Juni ab 18 Uhr im zakk Düsseldorf

Seit März sind sie in den Kulturregionen unterwegs, nun feiern sie am längsten Tag des Jahres den Abschluss ihrer Residenz-Zeit: Ulrike Anna Bleier, Tobias Schulenburg, Stefanie de Velasco, Álvaro Parrilla Álvarez, Rabab Haidar, Tobias Siebert, Tanja Maljartschuk, Dorian Steinhoff, Neïtah Janzing und Kadir Özdemir bespielen ab 18 Uhr bis Sonnenuntergang Biergarten, Bühne und Umgebung des zakk mit einem „slt_parcours“. Der Eintritt ist frei. Eine Veranstaltung von stadt.land.text NRW in Kooperation mit dem zakk und dem asphalt festival, gefördert im Rahmen von „RKP – Regionales Kultur Programm NRW“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft.

Kadir Özdemir bringt unter dem Titel „Bursting Bubbles“ die gesellschaftlichen Blasen der Region Aachen zum Platzen; Ulrike Anna Bleier holt bei einem Kopfhörer-Spaziergang die historische „Straße der Arbeit“ aus dem Bergischen Land nach Düsseldorf. Stefanie de Velasco kehrte für stadt.land.text NRW an die Orte ihrer Kindheit und Jugend in der Rheinschiene zurück; Rabab Haidar zog von Berlin nach Dortmund und folgte dem Alltag des Ruhrgebiets in kleinen Gärten. Welche Perspektiven auf die Regionen, auf kollektive Erinnerung und auf sich sie fanden, davon lesen und darüber sprechen die beiden Autorinnen unter dem Titel „Pigeons and Aliens Observing Humans“ miteinander.

Die gebürtige Kanadierin Neïtah Janzing präsentiert mit Übersetzerin Odile Kennel ihre Postkarten an Unbekannte aus dem Münsterland und lädt ein zum Versenden eigener Karten beim Workshop. Álvaro Parrilla Álvarez bringt im zakk seine Texte „Zwei Andalusier im Wilden Westen“ auf die große Leinwand – auf Spanisch und Deutsch mit Übersetzerin Freyja Melsted – und performt mit Gitarrist Momo Lebron. Der Regisseur und Filmemacher folgte am Niederrhein den Spuren seines Großonkels Manolo.

Zum Biergarten-Talk laden Tobias Schulenburg, Tobias Siebert und Dorian Steinhoff: Wie wird Alltag in Ostwestfalen-Lippe lyrisch, wo fin-den Jugendliche in Südwestfalen noch Räume und wie passen Rennradfahren und Schreiben zusammen? Für Tanja Maljartschuk wiederum begann und verlief die Residenz im Sauerland völlig anders als geplant: Unter dem Titel „Notizen eines Stipendiums mit Hindernissen“ liest und spricht sie mit Maren Jungclaus, Literaturbüro NRW, über die Monate und das Schreiben zwischen Krieg in der Ukraine und Recherche in NRW.

Von März bis Juni 2022 sind die Schriftsteller:innen in den Kulturregionen NRWs unterwegs. Sie erkunden die Jugendkultur und queeres Leben auf dem Land, unternehmen literarische Rennrad-Touren oder suchen auf Wanderwegen nach Arbeitsgeschichten. Dabei entwickeln sie nachhaltige Erzählformen, verschicken lyrische Postkarten an Unbekannte und begeben sich auf Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte. „So unterschiedlich die Projekte der Autor:innen sind, haben sie stets eine gemeinsame Frage im Blick: Was sind die Dinge, die uns verbinden – und die uns trennen? Zwischen Stadt und Land, digital und analog und nicht zuletzt innerhalb und außerhalb der eigenen gesellschaftlichen Blasen“, sagt Simone Schiffer, Koordinatorin der diesjährigen Residenz.

Das literarische Residenzprogramm stadt.land.text NRW bringt alle zwei Jahre zehn Schriftsteller:innen für vier Monate in die zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens: Aachen, Bergisches Land, Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe, Rhein-schiene, Ruhrgebiet, Sauerland und Südwestfalen. Die Autor:innen sind unterwegs, erkunden Stadt, Dorf und Landschaft und treffen ihre Bewohner:innen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den urbanen Zentren, sondern gerade auf den ländlich geprägten Gegenden NRWs. Ihre Arbeiten präsentieren die Autor:innen unter www.stadt-land-text.de, in den sozialen Medien und bei Lesungen an verschiedenen Orten in den Kulturregionen. Erstmals nehmen 2022 auch Schriftsteller:innen teil, die nicht auf Deutsch schreiben.

stadt.land.text NRW ist ein gemeinsames Projekt der zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens. Das Ziel: Nicht nur neue und literarisch-kreative Blicke von außen in die einzelnen Regionen bringen, sondern insbesondere auch Nordrhein-Westfalen als Ganzes in den Blick nehmen und den Austausch der Autor:innen mit der Kulturszene in den Regionen unterstützen. Die diesjährige Residenz findet unter der Leitung der Kulturregion Münsterland statt.

Informationen und Programm unter:

https://stadt-land-text.de/schedule/slt_parcours/