Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe November 2017
Gewesen: The Suitcase in Moers – Wozzeck in Düsseldorf
Angekündigt: Werke von Julius Eastman in Köln und Bonn – 27 Jahre mex in Dortmund – neue Kinderopern in Köln, Gelsenkirchen und Hagen u.v.a.m.
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[The Suitcase in Moers]
Der Fonds Experimentelles Musiktheater fördert seit 2006 ungewöhnliche Projekte, die sonst wohl kaum den Weg ins Stadttheater fänden, und hat dabei schon für manche Überraschung gesorgt. Meine bisherigen Favoriten sind Josefine (2012 in Mönchengladbach) und in der letzten Spielzeit Ingolf am Gelsenkirchener MIR. Entscheidend ist dabei stets die Zusammenarbeit mit einer NRW-Bühne und 2017 hat es erstmalig das Schlosstheater Moers erwischt. Mit François Sarhan gibt es diesmal statt eines Produktionsteams einen Hauptverantwortlichen, der allerdings alles mitzubringen scheint, was man für ein derartiges Unterfangen braucht. Das Programmheft weist ihn neben seiner Tätigkeit als Komponist (Studien bei Ferneyhough und Stroppa) als bildenden Künstler, 'Enzyklopädist im surrealistischen Sinne', Performer und Regisseur aus und mit dem von ihm initiierten Künstlerkollektiv CRwTH hat er bereits einiges an Bühnenerfahrung gesammelt. Sein neues Werk The Suitcase – Verloren in Moers entwickelt sich (wie schon das Gelsenkirchener Ingolf-Projekt) über mehrere Etappen, bezieht sich unmittelbar auf den Aufführungsort und hat ebenfalls das „Spiel mit den Grenzen von Realität und Fiktionalität“ im Visier. Den Auftakt bildete am 6.10. im Studio des Schlosstheaters ein Prolog, der uns mit einer Art Rahmenhandlung bekannt machte. Sarhan selbst schildert, wie er sich in Berlin aus seiner Wohnung aussperrt, im nicht gerade vor Gemütlichkeit strotzenden Café der Kaufhauskette Karstadt im Wedding strandet und dort, während er versucht, sich mit dem anstehenden Moerser Projekt zu befassen, seine Umgebung und die Personen und Gespräche an den Nebentischen auf sich wirken lässt. Schon bald verstricken wir uns mit ihm in scheinbar unentwirrbaren Erzählsträngen, ein Koffer mit geheimnisvollem Inhalt spielt offenbar eine zentrale Rolle, einzelne Figuren und Szenarien tauchen auf (eine Bäckerei, ein Taxi), ohne klare Kontur zu gewinnen, Fährten werden gelegt und wieder verwischt, alles ist möglich, nichts ist sicher. Während uns Sarhan mit seinem französischen Akzent in seinen Bann zieht, flimmern Bildschnipsel über eine Leinwand. Einige davon werden live erzeugt, indem Sarhan eine am Bühnenrand platzierte Miniaturlandschaft aus räumlich arrangierten Papiercollagen und Spielzeugautos abfilmt. Anderes entstammt einem Film, der im Vorfeld mit Schauspielern des Schlosstheaters gedreht wurde und vorausweist auf die folgenden Abende. Zur Unterstützung hat Sarhan mit dem Perkussionisten Adam Rosenblatt, dem Kontrabassisten Frederik Sakham Lomborg, dem Keyboardspieler Ernst Surberg und dem Gitarristen Kobe Van Cauwenberghe eine Gruppe internationaler Musiker um sich versammelt, die nicht nur für die musikalische Untermalung sorgen, sondern auch aktiv am Geschehen mitwirken. Die Musik präsentiert sich mal suggestiv und anschmiegsam mit eingängigen Xylophonläufen und Bassrhythmen, mal schräg abdriftend oder billig und ironisch, 'ausgewaschenes' Kaufhausgesäusel evozierend. Jazzige und rockige Eskapaden gehören ebenso dazu wie schiefe Gesangseinlagen und ein virtuoses Solo von Adam Rosenblatt, bei dem sein ganzer Körper zum Instrument wird. Aus all diesen Ingredienzien entsteht ein absichtlich geheimnisvoll gehaltener Plot, in dem es ein gewisser Bobok mit Doppelgängern und Mafiosi zu tun bekommt und in die Zukunft weisende Handlungsstränge auslegt werden.
Noch unter dem Eindruck der Gelsenkirchener Vorgängerproduktion stehend, die mit Ingolf bei aller Komplexität und absichtlichem Verwirrspiel eine präzise und punktgenaue Versuchsanordnung lieferte, wirkt The Suitcase diffuser und improvisierter. Man hat den Eindruck, einen Haufen Jungs beim Spielen und Experimentieren zu beobachten. Ob dabei mehr entsteht als ein amüsantes Vexierspiel mit trashigen Musikeinlagen, werden die folgenden Teile zeigen, bei denen auch die Schauspieler des Schlosstheaters auf der Bühne stehen. Angekündigt sind Der Unfall (14./15.12), Trolle und Legenden (16./17.3.18) und Zurück nach Moers, zurück nach Prag (8./9.6.18). Der Auftakt hat mich noch nicht ganz gepackt, aber auf alle Fälle neugierig gemacht. Ich werde weiter berichten.
[Wozzeck in Düsseldorf]
Auch mehr als 90 Jahre nach seiner Uraufführung ist Alban Bergs Wozzeck nicht nur inhaltlich sondern auch musikalisch aufregender und zeitgemäßer als manche Uraufführung. Davon kann man sich aktuell an der Deutschen Oper am Rhein überzeugen, wo Stefan Herheim einen besonderen Inszenierungsansatz wählt. Er versetzt das Geschehen in eine aseptische Todeszelle, in der zu Beginn alle Vorbereitungen getroffen werden, um Wozzeck mit einer Giftinfusion hinzurichten. Damit bezieht Herheim sich – entgegen Bergs Variante, wonach Wozzeck bei der Suche nach dem Mordwerkzeug ertrinkt – auf den historischen Woyzeck, der 1824 auf dem Marktplatz zu Leipzig öffentlich enthauptet wurde. Vor allem aber macht er deutlich, dass es die Gesellschaft selbst ist, die planmäßig und bei voller Zurechnungsfähigkeit Menschenleben vernichtet. Doch wir sind nicht nur Verurteilende und Hinrichtende, wir sind auch Voyeure: Im Bühnenhintergrund sind hinter einer Glasscheibe die offiziellen Zeugen des Tötungsaktes platziert – als Spiegelbild des Publikums. Das eigentliche Operngeschehen wird so zu einem Rückblick Wozzecks im Angesicht des Todes, bei dem sich seine Erinnerungsbilder mit der realen Umgebung mischen und zum Teil skurrile Verbindungen eingehen. Der Auftritt des Tambourmajors ist eingebunden in feucht-fröhliches Karnevalstreiben – schließlich wollen auch die Mitarbeiter des Todestraktes ab und zu mal ihren Spaß haben. Die Wozzeck demütigenden Soldaten erscheinen als wild um sich prügelnde Polizeistaffel, die sogar die bis dahin statisch im Hintergrund ausharrenden Zuschauer aus ihrer Komfortzone heraus in panischer Flucht an die Rampe treiben. Marie wird zum Funkenmariechen, das weniger den Verführungskünsten des Tambourmajors erliegt als vielmehr von seinen Zudringlichkeiten überwältigt wird und sich in Wozzecks vom einströmenden Gift aufgeheizter Phantasie wilden Fickorgien hingibt. Schrill bis zur Schmerzgrenze der Narr (Florian Simson) als klapprig dürre Transe, Blut riechend, mit Röckchen, Korsett und Strapsen. Als schließlich der Exodus eintritt, erwarten Hauptmann (herrlich überzeichnet Matthias Klink) und Doktor (gönnerhaft betulich Sami Luttinen) den Delinquenten bereits mit Engelsflügeln im Bühnenhimmel, um klar zu stellen, dass ihm auch im Jenseits keine Ruhe vergönnt ist. So stimmig diese Bilder sind, so führen sie doch streckenweise zu einem ausufernden Aktionismus, der dazu führt, dass die ebenso wichtigen stillen Momente der Oper in den Hintergrund geraten. Dass das Konzept trotzdem alles in allem aufgeht, liegt vor allem an den Darstellern. Bo Skovhus im signalroten Häftlingsoverall hat nicht nur stimmlich sondern auch körperlich eine enorme Präsenz. Mit seiner kraftvollen Statur und ausdrucksstarken Stimme ist er trotz klarer Grundaussage stets mehr als das bemitleidenswerte Opfer der Verhältnisse. Camilla Nylund als Marie fasziniert vor allem durch ihre Vielseitigkeit, mal mit eindringlich klarer Stimme, mal aufgewühlt und expressiv. Das Bühnenbild von Christof Hetzer beschränkt sich auf die klinisch weiß gekachelte Hinrichtungszelle, aus der es kein Entrinnen gibt und die sich nur einmal leicht öffnet, um den Massenszenen Raum zu geben. Behutsam eingesetzte Projektionen verleihen ihr jedoch eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit, lassen sie flammend rot aufleuchten oder evozieren die abendliche Mondstimmung der Mordszene und spiegeln so die Gefühle des Protagonisten. Letztlich geht es Herheim jedoch nicht um ein Mitleiden sondern um die Auseinandersetzung mit unserer eigenen gesellschaftlichen Rolle, denn wir alle sind Teil des Vernichtungsapparates. Mehrfach geht im Zuschauerraum das Licht an, um das Publikum direkt ins Geschehen einzubinden, doch das hektische Treiben auf der Bühne bewirkt eher das Gegenteil und erzeugt Distanz. Trotz dieser Einschränkung sollte man sich den Abend auf keinen Fall entgehen lassen. Gelegenheiten zu einem Besuch bestehen noch bis zum 29.11.
Anmerkung am Rande: Das Programmheft führt aus, dass es in den USA oftmals schwierig ist, die gesetzlich geforderten unbeteiligten Zeugen einer Hinrichtung zu finden. Sich anonym seinem Voyeurismus hinzugeben ist offenbar leichter, als sich namentlich zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen.
[Termine im November]
Köln
In der Philharmonie stehen Schubert-Reminiszenen von Jörg Widmann am 10.11., Werke von Pierre Gabaye und Karl Amadeus Hartmann am 18.11. sowie das symphonische Poem Exil intérieur von Éric Champagne am 27.11. auf dem Programm. Das Ensemble Handwerk bringt in der Kunststation Sankt Peter am 3.11. Yang Songs Musiktheater Der Hungerkünstler auf die Bühne, außerdem sind dort am 10.11. Eloy – Musik mit Bildern der Isolation mit dem Kommas Ensemble, am 22.11. ein Konzert für Viola d’amore, am 5.11. ein Nachschlag zu den Orgelmixturen und am 4., 18. und 25.11. Lunchkonzerte zu erleben. Am 24.11. bietet Tra i tempi die seltene Gelegenheit, sich mit dem Werk von Julius Eastman vertraut zu machen. Eastman ist ein US-amerikanischer Komponist, der als schwarzer Homosexueller durch alle Raster fiel, sich mit Cage anlegte, in Drogensucht und Obdachlosigkeit endete und aktuell eine Wiederentdeckung erlebt (s. z.B. MaerzMusik und NZfM 4/17).
Die Alte Feuerwache hat am 3.11. Sebastian Gramss' Projekt States of Play, am 18.11. ein Konzert mit dem SprachKunstTrio sprechbohrer und am 26.11. das ensemble für neue musik zürich zu bieten. ON – Neue Musik Köln kündigt am 16.11. Guitar Tuesdays mit Christian Vasseur (am 17.11. auch in Bonn), die Sängerin Frauke Aulbert am 21.11. und eine Buchpräsentation mit Christoph von Blumröder am 24.11. an.
Im Rahmen der diesjährigen Museumsnacht am 4.11. ist bonnhoeren im WDR-Funkhaus zu Gast. Am 19.11. ist die Musikfabrik beim WDR und am 30.11. präsentiert das Quatuor Diotima dort Musik der Zeit mit deutschen Erstaufführungen von Tristan Murail, Ramon Lazkano und Rune Glerup.
In der Hochschule für Musik und Tanz findet ein Konzert Neue Musik am 3.11. sowie eines mit dem ensemble 20/21 am 16.11. statt und auch bei der jährlichen Claviernacht am 24.11. ist Zeitgenössisches zu erwarten. Außerdem kommt am 21.11. das Musiktheater für Kinder Der, Bär der nicht da war nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Oren Lavie zur Uraufführung. Im Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Köln stellt am 3.11. Michael Ranta seine Arbeit vor und die Kunsthochschule für Medien präsentiert am 9.11. in der Reihe Soundings die Künstlerin Romy Rüegger. Im Raum für Kunst Werft 5 kann man am 3.11. Missiles by Adam Noidlt und am 5.11. Chamber Remix mit Flautando Köln & Albrecht Maurer sowie Live Remix erleben, Hubert Steins präsentiert vom 9. bis 18.11. vier audio-kinetische Installationen in den Räumen der Moltkerei, das Trio Ilgenfritz / Lee / Rodenkirchen tritt am 15.11. in der Halle Zollstock auf, die Pianistin Satoko Inoue stellt am 17.11. im Japanischen Kulturinstitut Jô Kondôs Verbindung zu Komponisten in Deutschland vor und das E-Mex Ensemble trifft am 22.11. auf den Kabarettisten Martin Zingsheim.
Der Stadtgarten präsentiert u.a. am 2., 3. und 4.11. unter dem Motto Digging the Global South elektronische Musik aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, am 7.11. das Gamut Ensemble mit This is not a Swan Song, einem Musiktheater über das Ende, am 9.11. James Ilgenfritz und sein Quartett in der Reihe Impakt : Kontrast, am 24.11. die reiheM mit Club Moral aus Antwerpen und Vomit Heat sowie vom 16. bis 18.11.das Klaeng Festival. Im Loft stehen neben vielen anderen das Vokalensemble IKI am 5.11., Dietmar Bonnen und Marei Seuthe mit freier Improvisation am 11.11. und Anette von Eichel und Christof Thewes mit VoicesNoisesLungs’nTongues am 28.11. auf der Bühne. Weitere Termine wie üblich bei kgnm und musik-in-koeln.de.
Ruhrgebiet
Im Bochumer Kunstmuseum präsentieren Martin Blume und die Gruppe Caetitu am 25.11. zeitgenössischen Jazz und improvisierte Musik. Bereits am 4.11. machen dort die Soundtrips NRW Station. Die Bochumer Symphoniker gehen mit der Uraufführung von Benedikt ter Braaks Kataklysm für großes Orchester auf Tour. Am 16.11. treten sie in Oberhausen und am 17.11. in Mülheim an der Ruhr auf.
Im Dortmunder Konzerthaus stehen Asyla von Thomas Adès am 14. und 15.11., Werke von Salvatore Sciarrino und Henri Dutilleux am 25.11. sowie ein Konzert mit dem Schlagzeuger Simone Rubino am 21.11. auf dem Programm. In der Stadtkirche Sankt Petri interpretieren am 3.11. Eva-Maria Houben und Wilfried Krüger Musik für Orgel und Horn und im Künstlerhaus feiert mex seinen 25. Geburtstag vom 9. bis 12.11. mit vielen Mitwirkenden.
Die Opernmacher, ein Opernprojekt mit Schülern von David Graham in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein, stellen ihre Ergebnisse vor: am 14. und 15.11. in Duisburg und am 20. und 21.12. in Düsseldorf. Außerdem kündigt der Duisburger Earport für den 12.11. die nächste Crush Hour mit dem Ensemble Crush an.
In Essen geht das NOW!-Festival vom 3. bis 5.11. in die dritte, abschließende Woche. Mit dem Ensemble Modern, dem Ensemble Recherche und der Musikfabrik sind hochkarätige Interpreten versammelt. In der Philharmonie spielt Daniel Hope am 16.11. Bechara El Khourys Unfinished Journey, ein Werk, das er zum 10. Todestag von Yehudi Menuhin in Auftrag gegeben hat. ICEM, das Institut für Computermusik und Elektronische Medien der Folkwang Universität, lädt am 2. und 16.11. zur Tape Session und am 14.11. findet ein Konzert für Lautsprecherorchester statt. Das Tanzstück… une campagne noire de soleil mit Musik von Manfred Trojahn gespielt von der Musikfabrik kommt am 10. und 11.11. zur Auführung
Im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier hat am 19.11. Teufels Küche, eine Kochoper für Kinder von Moritz Eggert, Premiere und beim Sonntagskonzert am 26.11. trifft Papa Haydn auf Minimal Music von Steve Reich und Philip Glass
Düsseldorf
In der Mystischen Nacht am 2.11. in St. Franziskus-Xaverius eröffnen Irene Kurka, das ART Ensemble und weitere Mitwirkende einen Dialog zwischen den Zeiten mit Werken von Cage, Pärt, Blarr u.a. In der Tonhalle dirigiert Tan Dun am 4.11. sein Schlagzeugkonzert The Tears of Nature mit Alexej Gerassimez als Solisten und am 29.11. ist dort das Notabu-Ensemble in der Reihe 'Na Hör'n Sie mal!' zu erleben. Bereits am 11.11. ist das Ensemble mit dem jährlich von Raimund Juelich organisierten Konzert 'Input-Output' in Ratingen zu Gast.
Gleich drei Konzerte in Folge präsentiert der Verein musik21 am 5.11. unter dem Titel 'New Counterpoint' in der Jazzschmiede und am 17.11. lädt der Klangraum 61 zum nächsten Salon Neue Musik.
Sonstwo
Soundtrips NRW schickt vom 31.10. bis 7.11. den Akkordeonisten Jonas Kocher auf Tour durch NRW, wo er in Bielefeld, Essen, Köln, Duisburg, Bochum, Münster, Düsseldorf und Witten auf wechselnde Gäste trifft.
Die Aachener Gesellschaft für zeitgenössische Musik befasst sich am 10.11. in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' mit der Aufführungspraxis seit 2000.
Die Bielefelder cooperative neue musik widmet sich beim Jour fixe am 6.11. den Donaueschinger Musiktagen und veranstaltet am 20.11. ein Konzert in der Kunsthalle mit Bezug zur aktuellen Ausstellung Der böse Expressionismus. Am 20.11. ist das Hochschulorchester der HfM Detmold mit Zenders Winterreise im Audimax der Universität Bielefeld zu Gast.
Beim Bonner Wortklangraum tritt am 1.11. die Pianistin Susanne Achilles in einen Dialog mit dem Rezitator Gerhard Mohr, das Ensemble Horizonte spielt in der Lutherkirche am 3.11. Musik von Holliger, Kishino, Scelsi, Zimmermann, Mittmann, Keller u.a. und im Künstlerforum sind das Trio Ilgenfritz / Lee / Rodenkirchen am 14.11. sowie ein Konzert im Rahmen der Reihe Kommunikation 9 am 18.11. zu erleben. Schon vor der Konzertnacht zur Erinnerung an Julius Eastman am 24.11. in Köln (s.o.) bringt das Ensemble Tra i tempi am 19.11. sein Werk Gay Guerilla im Theater im Ballsaal zur Aufführung und am 29.11. stellt die neue Stadtklangkünstlerin Maia Urstad ihre Klanginstallation zeit-ton-passagen vor, bei der sie auf das Archiv der Deutschen Welle zurückgreift. Das Werk ist täglich bis Ende 2018 in der Welckerpassage zu hören.
Die Detmolder Klangwerkstatt lädt am 24.11. zu einem Flaubert-Abend mit Musik von Takemitsu und Debussy. Auf dem Programm der HfM Detmold stehen Musik der Avantgarde an der Schuke-Orgel der Heilig Kreuz-Kirche am 21.11. und ein Improvisationsabend mit variablem Instrumentarium und Live-Elektronik am 24.11. Außerdem ist der ehemalige Konzertexamensstudent Garrett Mendelow zu Gast im Schlagzeughaus und präsentiert seine letzten künstlerischen Arbeiten in mehreren Werkstattkonzerten (u.a. am 6. und 20.11.)
Am Theater Hagen hat am 5.11. Gordon Kampes Kinderoper Kannst du pfeifen, Johanna Premiere.
Das Krefelder TAM setzt seinen Kagel-Zyklus im November mit Présentation für zwei Aufführende fort.
Das Studio für Neue Musik der Uni Siegen kündigt am 22.11. ein Konzert mit dem Szymanowski Quartett mit neuer Musik aus Polen und am 30.11. ein Orgelkonzert mit Werken von Messiaen und Bach an.
Am 10.11. findet an zehn Kunstorten die Wuppertaler Performancenacht statt. Natürlich ist auch der ort mit von der Partie, wo außerdem Eugen Egner, der Verfasser skurriler Geschichten, am 4.11. mit der Gruppe Gorilla Moon und am 24.11. das Frangenheim / Zoepf Duo zu erleben sind. Weitere Jazztermine wie üblich bei Jazzage. Die Oper Wuppertal hat das Projekt Sound of the City initiiert, für das die Künstlergruppe Kommando Himmelfahrt unter der Leitung von Thomas Fiedler die Veranstaltungsreihe 'Bund der Utopisten' entwickelt hat. Beim Auftakt am 15.11. ist auch Partita Radicale mit dabei.