Tagung „NS-Großanlagen und Naturschutz“ in Vogelsang IP/Nationalpark Eifel

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11. September 2017

Der Erinnerungsort: NS-Ordensburg Vogelsang

 

Mit rund 100 Hektar Fläche ist die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der Nordeifel eines der größten Bauensembles aus der Zeit des Nationalsozialismus. In ihren Dimensionen ist sie durchaus mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg oder mit dem Seebad Prora auf Rügen vergleichbar. Wie die meisten NS-Großbauten ist sie nie fertig gestellt worden. Doch auch so zeugt die Anlage davon, dass sie, wie die Ordensburgen in Krössinsee und Sonthofen, ein politisches Bauwerk war: Bis heute ist die damalige Herrschaftsarchitektur ablesbar, die der Selbstdarstellung des Nationalsozialismus diente und den Machtanspruch über Mensch und Natur verdeutlicht. Damit ist die ehemalige Ordensburg ein irritierendes Denkmal, das zunächst nicht von den Opfern der NS-Diktatur, sondern von NS-Aktivisten, Mitläufern und Tätern erzählt – ein Ort, der unbequeme Fragen aufwirft.

In der „NS-Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel wurden Führungskader der NSDAP geschult. Die zentral im Nationalpark Eifel gelegene und in großen Teilen erhaltene Anlage dient heute als Lernort und ist zu einem internationalen Informations- und Begegnungszentrum ausgebaut worden, bei dem sowohl die Erinnerung an die Geschichte der NS-Herrschaft also auch die Naturentwicklung im Nationalpark Eifel im Mittelpunkt stehen. Im Forum Vogelsang IP informieren hierzu zwei barrierefreie Ausstellungen: Die Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ und die große Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel.

Die Zeit von 1933 bis 1945 war geprägt durch eine Bautätigkeit, die der Absicherung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft diente. Ein Beispiel ist der sogenannte „Westwall“ entlang der ehemaligen deutschen Reichsgrenze Richtung Frankreich, Luxemburg und Belgien, der der Vorbereitung eines Angriffskrieges diente. Viele seiner teilweise monumentalen Bauwerke sind bis heute erhalten. Heute setzt sich der Naturschutz für die Erhaltung alter Bunkeranlagen ein, da sich hier zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben. Manche Anlagen werden auch durch Wanderwege erschlossen.

Viele der Bauwerke sind heute aber auch noch, trotz ihrer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz, im Bestand bedroht. In Rheinland-Pfalz gelang es z.B., die Reste des Westwalls unter Kulturdenkmalschutz zu stellen. In NRW gibt es solch einen Schutz noch nicht. Zudem bestehen im Natur- und Denkmalschutz auch Unsicherheiten über die Frage, ob man sich überhaupt für den Erhalt von NS-Bauten einsetzen sollte. Ziel der Tagung in Vogelsang ist es, dieser Frage im Gespräch mit Fachleuten aus Naturschutz, Denkmalschutz, Geschichtswissenschaft, Umweltbildung, politischer Bildung und Touristik nachzugehen und Großanlagen aus der NS-Zeit zugleich als Lernorte in den Fokus zu rücken.

Weitere Informationen zur Tagung am 6. bis 8. Oktober 2017 und zum ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang finden Sie hier.

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