Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe September 2018
Gewesen: Auftakt Ruhrtriennale
Extra: Podcast Neue Musik von Irene Kurka
Angekündigt: 60. Geburtstag Kunsu Shim – 10 Jahre ON Köln – In Front Festival 30 Jahre GZM Aachen – 10. Todestag Mauricio Kagel u.v.a.m.
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[Auftakt Ruhrtriennale]
Im August startete die Ruhrtriennale unter der neuen Intendantin Stefanie Carp, die zum Auftakt zwar ziemlich naiv und mit lausigem Krisenmanagement in die Fänge der israelfeindlichen BDS-Kampagne geriet, ansonsten aber mit einem interessanten Programm aufwartet. Für den Bereich der zeitgenössischen Musik holte sie Matthias Osterwold mit ins Boot, der bereits als Leiter der Berliner MaerzMusik und der Klangspuren Schwaz in Erscheinung getreten ist. Eines der Highlights des von ihm kuratierten Programms war das Rebecca Saunders Portrait mit dem Ensemble Modern im Salzlager der Zeche Zollverein, bei dem drei neuere Werke zu Gehör kamen. Sprache spielt für Saunders eine wichtige Rolle, Autoren wie Beckett, Joyce oder Foster Wallace begleiten sie, ihre Werktitel sind wohl durchdacht und oftmals stehen ihren Partituren lexikalische Definitionen voran, die sich allerdings nur den Interpreten vermitteln. Werke für Stimme tauchen in ihrem Œuvre allerdings erst spät auf und Skin für Sopran und 13 Instrumente, das 2016 in Donaueschingen zur Uraufführung kam, war für mich die erste Gelegenheit ein Vokalwerk von ihr live zu erleben. Saunders ist für ihre akribische Klangforschung und ihre – wo immer möglich – enge Zusammenarbeit mit den Interpreten bekannt und so ist auch Skin der Sopranistin Juliet Fraser, Mitglied und Mitbegründerin des Exaudi Vokalensembles, praktisch auf den Leib geschrieben. Sie schöpft ihre stimmlichen Möglichkeiten aus, indem sie zischt und zirpt, gurrt, wispert oder mit zugehaltenem Mund Töne hervorpresst. Doch geht es dabei nie um das Vorführen extravaganter Stimmbehandlung sondern immer um Musik. Auch wenn hier nichts passiert, was man nicht schon irgendwann in einem Avantgardekonzert gehört hat, gelingt es Saunders Lebendigkeit und Unmittelbarkeit zu erzeugen. Die Klänge sind voller Energie, man spürt die minuziöse Detailarbeit und gleichzeitig entsteht eine übergreifende Dynamik, ein hoher Grad des Miteinander und der Bezogenheit, kleine Akzente pflanzen sich fort, erzeugen mal ein verhaltenes Echo, mal eine sich brachial im ganzen Ensemble ausbreitende Erschütterungswelle. Dies gilt ebenso für a visible trace für 11 Solisten und Dirigenten sowie Fury II für Solokontrabass und Ensemble. Letzteres mit Paul Cannon als Solisten lotet besonders die tiefen Register aus. Es beginnt mit einem dunklen Vibrieren des Kontrabass, das sich über das Schlagzeug auf das übrige Ensemble ausbreitet, den ganzen Raum zum Beben bringt und direkt in den Bauch fährt, rabiat und kraftvoll in seinen Bann zieht und im nächsten Moment behutsam innehält. Einfach schön!
Wo Stefanie Carp ist, ist Christoph Marthaler nicht weit. Seit ihrer Zeit in Basel in den 90er Jahren arbeitet sie eng mit ihm zusammen und auch diesmal steht er als Artiste associé an ihrer Seite. Im Rahmen der Ruhrtriennale ist ab 30.8. sein von der Berliner Volksbühne übernommenes Stück Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter zu sehen sowie als Neuinszenierung seine Auseinandersetzung mit Charles Ives unter dem Titel Universe, incomplete. Ausgangspunkt ist Ives' unvollendete und mythenumrankte Universe Symphony, mit der er von der Vergangenheit in die Zukunft, von der Bildung der Gewässer und Gebirge („Past: Formation of the waters and mountains“) bis zum Aufstieg zum Geistigen („Future: Heaven, the rise of all to the Spiritual“) tatsächlich das ganze Universum umfassen wollte. Ein derartiges Unterfangen ist nicht auf Vollendung angelegt und so hat Ives vorausschauend das vorhandene umfangreiche, aus Notizzetteln, Skizzenblättern und Partiturfragmenten bestehende Material großzügig zur Weiterbearbeitung für die Nachwelt freigegeben. Mit Marthaler, seiner bewährten Bühnenbildnerin Anna Viebrock und dem Dirigenten Titus Engel hat sich hierfür nun ein kongeniales Team gefunden, das ebenfalls in großem Maßstab denkt und erstmalig die unendlichen Weiten der Bochumer Jahrhunderthalle in ihrer Gesamtheit bespielt. Die Musiker, vor allem die Bochumer Symphoniker und das von Schlagzeugstudierenden ergänzte Schlagquartett Köln, sind dabei den Blicken meist entzogen und entfalten einen beeindruckenden Raumklang. Bereits zum Auftakt entwickelt sich ein komplexer an- und abschwellender Schlagzeugrhythmus, der unmittelbar in den Bann zieht. Dazu gestaltet Marthaler in gewohnter Weise seine eigenen Bilder und Assoziationen, die stets im Bezug zur Musik stehen und doch konsequent ihren eigenen Weg gehen. Scheinbar banale Alltagsszenarien stehen neben gänzlich skurrilen Einfällen, gehen nahtlos in diese über. Eben noch saßen die Darsteller ordentlich aufgereiht an einer langen Tischzeile, da sieht man sie auch schon im Zeitlupentempo über das Mobiliar robben, wobei sie die Zwischenräume auf geheimnisvolle, kaum nachvollziehbare Weise überwinden. Mal stehen sie verloren im Raum, wenden sich in vielstimmigem Sprachengewirr ans Publikum, dann wieder begegnen sie sich in verqueren Tanzformationen oder stützen sich gegenseitig in eigenwilligen Gruppenkonstellationen. Schnell wird klar, dass die Welt kein heimeliger Ort ist, doch das gilt auch für die großen Tiere. Der unvermittelt in den Raum schwebende Dinosaurus Rex kann einem mit seinen Stummelärmchen nur leid tun. Das Erstaunliche ist, dass es Marthaler gelingt, die üblichen Fragen nach Sinn und Bedeutung gar nicht aufkommen zu lassen. Stattdessen weckt er die Bereitschaft, sich widerstandslos auf seine Bilder einzulassen und sie mit den eigenen zu verweben. Der Umgang mit der Musik Charles Ives' ist dabei sehr frei, neben Fragmenten seiner unvollendeten Symphonie kommen auch andere Werke zu Gehör. Behutsam angestimmte Songs fließen ein, das auf der Bühne agierende Ensemble Rhetoric Project schmettert Marschmusik und liefert sich ein Klanggefecht mit den aus dem Off aufspielenden Bochumer Symphonikern, während ein verwirrt zwischen den Formationen hin und herwuselnder Tubist auf humorvolle und gleichzeitig berührende Weise ein Gefühl der Orientierungslosigkeit vermittelt. Die Welt ist durch und durch unvollkommen, Universe incomplete, der Mensch ein Mängelwesen, der bei Ives noch spürbare Optimismus, die Möglichkeit einer Erlösung im Geistigen, ist uns abhanden gekommen. Doch auch sein Werk blieb unvollendet, ohne dass er daran verzweifelte, gerade der Verzicht auf Perfektion hat etwas Befreiendes und Versöhnliches, schafft Raum für Neues und Nachkommende. Diese Mehrbödigkeit kommt besonders eindrucksvoll in Ives' bekanntestem Werk zum Ausdruck, The Unanswered Question, mit dem der Abend schließt. Während der fragende Ruf der Trompete unbeantwortet bleibt und die Einwürfe der Holzbläser immer schrillere Facetten annehmen, wird das Ganze von einem beruhigenden Streicherklang umfangen, der sich nicht beirren lässt.
Carp ist es ein besonderes Anliegen, dem globalen Süden eine Stimme zu geben und so lud sie zwei Künstler aus Südafrika ein, deren Produktionen unterschiedlicher nicht hätten sein können. William Kentridge, als bildender Künstler international etabliert, lenkt den Blick auf ein in Europa fast unbekanntes Phänomen, die Tatsache dass Millionen von Afrikanern im ersten Weltkrieg als Soldaten oder Träger instrumentalisiert wurden und den Tod fanden. Dazu entfaltet er in The Head and the Load (nach einem afrikanischen Sprichwort „Kopf und Last sind des Nackens Leid“) auf breiter Bühne einen opulenten Bilderreigen. Live, als Schattenspiele und als Filmprojektionen defilieren endlose Kolonnen an uns vorbei, bepackt mit militärischem und sonstigem Plunder, mit dem Ballast einer fremden Geschichte, die sie mit sich in den Abgrund reißt. Zum Sog der Bilder gesellt sich der Sog der Musik. Originalmusik von Philip Miller vermischt sich mit traditionellen afrikanischen Liedern und Kompositionen von Ravel, Satie, Hindemith und Schönberg. Europa hat nicht nur Zerstörung zu bieten sondern auch kulturelle Höhenflüge inklusive beißender Selbstkritik. Schwitters Ursonate wird zitiert als Symbol des Dadaismus und seines Versuchs, sich der herrschenden destruktiven Logik zu widersetzen. Den betroffenen Menschen, insbesondere jenen in Afrika, hat das herzlich wenig genützt, und sie drohen auch in Kentridges imposantem Panoramabild streckenweise unterzugehen. Nur manchmal blitzt der Schrecken auf, so zum Beispiel wenn uns die Todeslisten als Riesenprojektion anspringen, konkrete Namen und Todesursachen greifbar werden.
Während The Head and the Load bei aller Faszination fast zu üppig und eingängig ausgefallen ist, kann man dies von der Performance Black Privilege von Mamela Nyamza sicherlich nicht behaupten. Wie der ironisch zu verstehende Titel bereits andeutet, geht es auch ihr um die Benachteiligung der Schwarzen in ihrer Heimat Südafrika, an der sich aus ihrer Sicht auch nach Beendigung der Apartheid nichts Wesentliches geändert hat. Thronend auf einem fahrbaren Hochstuhl, wie ihn Schiedsrichter verwenden, wird sie in den Ring gerollt, stolz stellt sie ihren golden glänzenden fast nackten Körper zur Schau, präsentiert sich mit Waage und Speer als personifizierte Gerechtigkeit, doch die Doppelbödigkeit der Situation wird schnell deutlich, die Göttin mutiert zum Objekt der Begierde, der billige Goldschmuck entgleitet ihr. Obwohl minimalistische Gesten, das Zucken eines Schulterblatts, ihre Körperbeherrschung erahnen lassen, verweigert sie sich den gängigen Klischees. Den größten Teil der knapp 50-minütigen Darbietung verbringt sie damit, in wechselnden Stellungen auf einem vibrierenden Podest zu posieren. Dabei wackelt zwar der Po und einiges mehr, der Bewegungsimpuls wird aber an eine Maschine delegiert und entspringt nicht – wie vom weißen und/oder männlichen Voyeur erwartet und erwünscht – der oft beschworenen urwüchsig-afrikanischen Körperlichkeit. Unterdessen postiert sich ihr Begleiter demonstrativ vor und neben dem Publikum, galoppiert polternd durch den Saal und verkörpert damit womöglich unsere eigene Irritation und Ungeduld, die wir uns höflicherweise versagen. Dazu passt, dass die Zuschauer zum Schluss kurzerhand hinauskomplementiert werden, ohne ihr Ge- oder Missfallen im Schlussapplaus ausdrücken zu können. Unsere Meinung ist nicht gefragt, ein Urteil steht uns nicht zu, jeder soll selbst sehen, wo er mit seiner Verwirrung bleibt.
Stefanie Carp wagt ein dezidiert politisches Programm, doch sobald von ihr selbst eine Positionierung erwartet wird, windet sie sich und erklärt Politik zur Nebensache. Das ruft berechtigte Kritik auf den Plan, doch die sollte fair bleiben und nicht selbst gleich nach Boykott und Sanktionen rufen.
[Podcast Neue Musik von Irene Kurka]
Die Sopranistin Irene Kurka ist bekannt als Musikerin ohne Scheuklappen, die man regelmäßig in den verschiedensten Zusammenhängen erleben kann. Im Juli war sie an den Wandelweiserkonzerten im Düsseldorfer Klangraum beteiligt (s. Augustgazette), im September wirkt sie an der Uraufführung der musiktheatralen Performance Metropolitan 2 von Christian Banasik mit, gestaltet mit Martin Wistinghausen einen Abend im Rahmen des Bonner Liedsommers und ist auch bei der Muziek Biennale Niederrhein dabei (s.u.). Aber damit nicht genug, ihr neuester Coup ist der Podcast neue musik leben, mit dem sie sich erstmals im April zu Wort meldete. Darin berichtet sie aus erster Hand über ihre Erfahrungen als Sopranistin oder interviewt Protagonisten der Szene, wobei sie bislang Moritz Eggert, Dominique Susteck, Sarah Nemtsov, Antoine Beuger, Eva-Maria Houben und die Geigerin Susanne Zapf ans Mikrophon locken konnte. Da sie ihnen nicht als Journalistin sondern als Mitstreiterin gegenüber tritt und sich auch selbst nicht scheut, Persönliches einfließen zu lassen, zeichnen sich die Gespräche durch eine vertraute Atmosphäre aus. Man kommt den Beteiligten nahe und hat den Eindruck, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Antoine Beuger gibt einen guten Einblick in die Wandelweiserphilosophie und macht deutlich, dass es sich dabei nicht um einen Kompositionsstil sondern um eine Lebenshaltung handelt, die auf sehr unorthodoxe Weise Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Aufgrund dieser internationalen Ausrichtung interviewte Irene Kurka ihn gleich zweimal, auf Deutsch und auf Englisch, und setzt dabei auch inhaltlich unterschiedliche Akzente. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall und auch Anregungen und Rückmeldungen sind willkommen.
[Termine im September]
Köln
Am 7.9. und 8.9. begeht ON – Neue Musik Köln in der Alten Feuerwache und in der Kunststation Sankt Peter sein 10-jähriges Bestehen. Mit dabei sind u.a. das Ensemble Garage und das Trio Catch, der Eintritt ist frei. In der Kunststation Sankt Peter findet außerdem neben den monatlichen Orgelimprovisationen am 2.9. und Lunchkonzerten am 1., 22. und 29.9. ein Konzert am Tag des offenen Denkmals am 9.9. statt. Zum 10. Todestag von Mauricio Kagel erwarten uns ein Konzert mit der Musikfabrik am 18.9. in der Philharmonie und eine Inszenierung der Oper, die unter dem Titel Mare Nostrum am 23.9. Premiere hat. In der Philharmonie stehen zudem elektronische Musik mit dem Musikerkollektiv Transport am 6.9., HK Gruber am 9.9., Matthias Pintscher am 14.9., Lutoslawski am 21.9., Kurtág, Daniel Moreira und Julian Anderson am 22.9. und Benjamin Attahir am 30.9. auf dem Programm. Außerdem startet am 9.9. die neue Reihe Philmusik zum Thema Filmmusik. Beim nächsten Chamber Remix am 2.9. trifft das Asasello Quartett auf Simon Stockhausen, die GEDOK veranstaltet anlässlich ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung am 15.9. ein Konzert, Jens Düppe bittet im Rahmen der von ihm kuratierten Reihe Kommunikation 9 am 18.9. zum Blind Date in den Salon de Jazz, das Ensemble handwerk startet am 19.9. in Kooperation mit dem Odeon Lichtspieltheater eine neue Konzertreihe unter Strom, Raumklänge lädt die kubanisch-belgische Künstlerin Lazara Rosell Albear am 20.9. in die Temporary Gallery und das E-Mex-Ensemble stellt am 22.9. im BiOs Inn den Komponisten Xiaoyong Chen vor,
Ein reichhaltiges Programm gibt es wie üblich im Loft und weitere Termine bei kgnm. Jazztermine finden sich neuerdings bei Jazzstadt Köln.
Ruhrgebiet
Noch bis zum 23.9. lockt die Ruhrtriennale an die verschiedensten Industriestandorte. Im September erwarten uns u.a. Filiseti Mekidesi von Elliott Sharp mit der Musikfabrik am 5. und 6.9., Exodus, eine Choreographie von Sasha Waltz, Chorbuch mit dem ChorWerk Ruhr und Musik von Mauricio Kagel und J.S. Bach vom 21. bis 23.9. und zum Abschluss am 23.9. ein Aufbruch mit Werken von Jenny Peña Campo und Jan Müller-Wieland. Die vorausgehenden Proben von Thomas Hengelbrock mit dem Cuban-European Youth Academy sind übrigens öffentlich.
Als Nachklang des Dortmunder Schallfestes wird am 9.9. in der Stadt die weltgrößte Klang-Kunstinstallation realisiert und im Konzerthaus erklingt am 20.9. Witold Lutoslawskis Konzert für Orchester. Vom 6. bis 16.9. lockt das Favoriten-Festival. Dabei kann man u.a. eine Wiederaufführung von ingolf wohnt (letztes Jahr im MIR zu sehen), Schorsch Kameruns Nordstadt-Phantasien (in Kooperation mit der Ruhrtriennale), die begehbare Oper Poems of the Daily Madness sowie Konzerte mit dem libanesischen Soundkünstler Tarek Atoui erleben.
Kunsu Shim feiert im September seinen 60. Geburtstag, aus diesem Anlass lädt der Duisburger Earport am 16.9. zu einem Portraitkonzert mit dem Ensemble crush ein. Außerdem findet am 1. und 2.9. ebendort ein Klangworkshop für Menschen mit Demenz statt.
Die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr kündigt für den 1.9. in Essen ein schwimmendes Konzert mit elektronischer Musik an, der man vom Tretboot aus lauschen kann, und in der Philharmonie erklingen Werke von Arvo Pärt und Kalevi Aho am 27.9. und 28.9.
Im Gelsenkirchener Kulturraum Flora startet am 2.9. die Reihe 'Musik erzählt...von Freiheit' mit einem Konzert für Schlagzeug und Klavier.
Düsseldorf
Auch in Düsseldorf wird Kunsu Shims Geburtstag mit einem Portraitkonzert gefeiert, das am 15.9. im Heinrich-Heine-Institut mit dem Ensemble crush stattfindet. In der Reihe Na hör'n Sie mal ist am 19.9. das Notabu-Ensemble in der Tonhalle zu Gast und am 22.9. wird die musiktheatrale Performance Metropolitan 2 von Christian Banasik an ungewöhnlichem Ort aus der Taufe gehoben – im U-Bahnhof Kirchplatz sowie in der benachbarten Sankt Peter Kirche. Im Rahmen des 13. Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals ido steht auch Modernes auf dem Programm, u.a. ein Konzert für 103 Bläser & Orgel am 28.9. und die Uraufführung der Wasser-Bilder von Martin Wistinghausen am 30.9. Beim düsseldorf festival kann man u.a. Lucas Niggli im Trio mit Luciano Biondini und Michel Godard am 19.9., zeitgenössische Musik aus Südamerika am 22.9., Alfred Schnittkes Choir Concerto am 29.9. sowie Kompositionen von Arvo Pärt am 30.9. erleben.
Sonstwo
Im Rahmen der Reihe Soundtrips NRW treffen vom 31.8. bis 13.9. die Saxophonistin Ingrid Laubrock und der Schlagzeuger Tom Rainey in Duisburg, Bonn, Essen, Wuppertal, Köln, Bochum, Münster, Düsseldorf, Bielefeld und Hagen auf wechselnde Gäste.
Zur Vermessung der Menschheit reisen Rochus Aust und das 1. deutsche Stromorchester auf dem 51. Breitengrad Richtung Westen. Am 9.9. erreichen sie in Menden NRW, von wo aus sie sich bis zum 18.9. bis Emmerich vorarbeiten.
Die Aachener Reihe 'Hören und Sprechen über neue Musik' befasst sich am 7.9. mit neuem Jazz aus London und vom 27. bis 29.9. feiert die Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen mit dem In Front Festival ihr dreißigjähriges Bestehen. Zum Gratulieren kommen u.a. das Neue Musik Ensemble Aachen, das Art'n Schutz Orchester und die Bigband Soundbridge.
Beim nächsten Jour fixe der Bielefelder cooperativaneuemusik stellt sich am 3.9. die aserbaidschanische Komponistin Khadija Zeynalova vor.
Beim Bonner Liedsommer interpretieren am 12.9. Irene Kurka und Martin Wistinghausen zeitgenössisches Liedgut und beim nächsten Wortklangraum am 5.9. trifft das Klarinettenduo Beate Zelinsky und David Smeyers auf den Akkordeonspieler Krisztián Pálagyi. Bonnhoeren präsentiert ab 5.9. eine neue Klanginstallation des aktuellen Stadtklangkünstlers Akio Suzuki und ab 21.9. das Klangkunstwerk locus motus von Nika Schmitt, der ersten Preisträgerin des studentischen Wettbewerbs für installative Klangkunst Sonotopia.
Vom 31.8. bis 23.9. findet das Beethovenfest statt. Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Kagel am 1.9. und 18.9., von Bernd Alois Zimmermann am 5.9., von Bernhard Lang (UA) am 6.9., von Ligeti am 8.9., von Kurtág am 9.9., von John Zorn am 10.9., von Rihm am 12.9., von Constantin Regamey am 13.9. und von Morton Feldman am 23.9. Außerdem wird am 21.9. Dieter Schnebels Schicksalslied posthum aus der Taufe gehoben und am 9.9. ist das Ensemble Modern gemeinsam mit dem Choreographen Emanuel Gat zu Gast.
Die Aktivitäten anlässlich Bernd Alois Zimmermanns 100. Geburtstag gehen weiter. Im September erwarten uns ein Vortrag am 13.9. sowie weitere Veranstaltungen am 16., 17., 19. und 20.9. im Rahmen des Festivals Erftstädter Kulturzeit.
Das Krefelder Theater am Marienplatz TAM wappnet sich im September für das Bauhausjubiläum – jeweils freitags um 22 Uhr.
Vom 31.8. bis 7.10. lädt die Muziek Biennale an den Niederrhein. Am 1.9. und 9.9. gibt es Klang-Schall-Kunst im ArToll Sommerlabor, im AvantGarden Liedberg lässt das Ensemble Garage am 9.9. neue Musik und Klangcollagen erblühen und am 30.9. erkunden Irene Kurka und Martin Tchiba Melodien in der neuen Musik.
Partita Radicale wirkt am 1.9. beim Wuppertaler Viertelklangfest mit und im ort sind das Musikerkollektiv Mount Meander am 5.9., Soundtrips NRW mit der Saxophonistin Ingrid Laubrock und dem Schlagzeuger Tom Rainey am 6.9. und das Trio grünen am 22.9. zu Gast.
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